Plattenkritik

Hoffmaestro - Hoffmaestro

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 28.11.2014
Datum Review: 01.12.2014

Hoffmaestro - Hoffmaestro

 

 

Einmal alles, bitte! Geht das auch sonniger? In Skandinavien schon. Geht das auch elektronischer? Via Side One Dummy Records schon. Und trotzdem mit RAGE AGAINST THE MACHINE-Poster an der Wand? Laut HOFFMAESTRO schon.

Hier artig als Debutalbum betitelt - jedoch mit Songs gespickt, die den Schweden schon den ein oder anderen Abend voller Feiertollwut einbrachten. Alles geht - und alles muss. So klingt zumindest das spektakulaere Produkt, welches schlicht "Hoffmaestro" betitelt zunaechst im Dunkeln tappen laesst. Ska, Calypso, Rock, HipHop, Country, Funk - dann in etwa zeigt der Zaehler Song Nummer vier an. Die elfkoepfige Band gewinnt zunaechst Preis um Preis, wenn es um ekstatische Arrangements, messerscharfe Harmonien oder Ohrwuermer geht - dann stelle man sich dazu den Toubus mit einem knappen Dutzend besetzter Plaetze vor. HOFFMAESTRO denken an alles und jeden: "Desperado" ist nervoes und Insel-getraenkt, pompoese Blaeser machen den Anfang, dann kratzen Ska und Soul alle mueden Augen aus. Mit funky Knight-Rider-Erinnerungen fordert "Dreams" zum Tanzen mit geschlossenen Augen, bevor Dubstep- und HipHop-Beats "Hoffmaestro" uebernehmen.

"No Hay Banda" oder der poppige Offbeat-Schulterklofer "Seize The Day" klingen dabei bis ins Detail durchgeplant, keinesfalls seelenlos und durchweg ansteckend. Wie unter vorgehaltener Waffe drueckt die Band in jede noch so kleine Nische ihrer Musik Percussion, helle Blaeser und spektakulaeren (Sprech-)Gesang. Nachdem HOFFMAESTRO bei den BEASTIE BOYS ebenso wie bei SKA-P abgedankt und fuer "Haters And Critics" bei SUBLIME -geguckt haben, geht spaetestens mit "Wasteland" die Sonne auch im Herzen auf. Bis dahin ist dem Ottonormalverbraucher schon viel zu viel passiert - alle anderen haben gar nicht erst aufgehoert mit tanzen und feiern. "Can you dig it? Too hype for the radio!" Musik, die sich selbst manchmal vor Purzelbaeumen und positiver Nervositaet kaum retten kann. Trotz elf mehr als bemuehter und praesenter Aufseher.


Trackliste:


01. Desperado
02. Highway Man
03. Seize The Day
04. So Do You (Slimi Jimi)
05. Dreams
06. No Hay Banda
07. Out Of Luck
08. Haters And Critics
09. Wasteland
10. Too Hype For The Radio (Dig It!)

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.