Plattenkritik

Holy Moses - Redefined Mayhem

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Release Date: 25.04.2014
Datum Review: 05.04.2014

Holy Moses - Redefined Mayhem

 

 

Eine etwas mehr als einstündige Autofahrt und dazu donnern HOLY MOSES aus den Boxen. Mein erster Eindruck: Holy Shit!! Bei dem Namen klingelte etwas, aber was...ins Booklet gucken ging natürlich auch erst Daheim. Dann war klar, dass ich den Namen deswegen schon mal gelesen hatte, weil die Band seit der Achtziger für deutschen Thrash der Güteklasse "A" steht und die einen weiblichen Shouter haben. Gehört hat man das höchstens daran, dass die Gesangstechnik insgesamt sehr lobenswert ausfällt. Frau Classen weiß was sie tut und 'kotzt' nicht einfach nur drauf los. Ich will den Weiblichkeitsfaktor nicht über bewerten. Der spielt eigentlich nicht mit rein. Der Gesang an sich jedoch ist gut. Und das zählt.
Der Sound ist ziemlich druckvoll (im eigenen Studio aufgenommen worden) und wer die Band kennt weiß, dass ihr Thrash ganz gut los prügelt und Erwartungen kaum enttäuscht. Klare Vorbilder im Bereich TESTAMENT und EXODUS führen jedoch nicht zu einer verwässerten Kopie in Bereich Sound und Songwriting (dafür ist man wohl auch schon zu lange dabei). Der Death- und Black-Anteil ist durch die vokale Umsetzung aus meiner bescheidenen Sicht recht hoch und gebt HOLY MOSES von Genrekollegen wie HIRAX definitiv an.
Songs wie „Triggered“, „Process of Projections“ oder „Redemption of the Shattered“ sind euphorisierende Metalattacken, die den Fuß auf dem Gaspedal unmerklich nach unten treten lassen und den alten Kombi zum Röhren bringt. Nachdem man allerdings zu den ersten Songs Jagd auf Benz und Co. gemacht hat, verhält sich „Into the Dark“ zum Rest der Songs wie kaltes Wasser zu von Karies befallenen Zähnen...rechte Spur, Tempo 115 und abdriften. Der beste Song ist der Kürzeste: „This Dirt“. Absolut Hitverdächtig und landet sofort auf meinem Player. Wie PANTERAs „Fuckin´ Hostile“ - kurz, aggressiv, alles sagend, auf den Punkt gebracht, Klappe zu, Affe tot. Insgesamt sind mir auf dieser Platte zu viele Füller. Lieber zwei, drei Songs weniger (wie „Delusion“) und dafür durch die Bank weg starke Nummern.
Die Stimme reißt viel raus, das Arrangement der Songs könnte noch etwas abwechslungsreicher sein, aber weiterer Balladen bedarf es da nicht. Lieber schneller, und schneller, und schneller...
Gute Platte, aber nichts was auf Dauerrotation geht.

Tracklist:

1. Hellhound

2. Undead Dogs

3. Sacred Sorrows

4. Triggered

5. Into the Dark

6. Process of Projection

7. Delusion

8. Fading Realities

9. Liars

10. Whet the Knife

11. Redemption of the Shattered

12. One Step Ahead of Death

13. This Dirt

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.