Der Retro-Rock-Zug rollt weiter. Die heutigen Fahrgäste: HORISONT aus Schweden.
Mit ihren zwei bisherigen Werken „Tva Sidor Av Horisonten“ und „Second Assault“ konnten sie sich in der GRAVEYARD-Anhängerschaft schon einige Freunde machen (Mit ihren bisher weitaus erfolgreicheren Landsleuten waren sie im letzten Jahr auch auf Tour). Jetzt steht mit „Time Warriors“ das Drittwerk der THIN-LIZZY-ROCKER an.
Originell geht natürlich ganz anders, trotzdem kann man dem Material der Schweden sein Hit-Potential nicht absprechen. Das liegt zum einen an der locker leichten Art der Präsentation („Backstreet“), zum anderen an den eingängigen Melodien („Diamonds In Orbit“). „Ain't No Turning Back“ überzeugt mit einem großartigen Refrain, in „She Cried Wolf“ steuert man in Richtung Proto-Metal und das abschließende, mit seinen fünf Minuten fast schon überlange, „All Must Come To An End, Part I & II“ glänzt mit verspielten Arrangements und epischem Zwischenteil. Wie schon auf dem Debüt hat man auch hier, mit „Vänd Tillbaka“ und „Dodsdans“ wieder zwei Nummern in der Heimatsprache gepackt, die im ersten Moment vielleicht etwas befremdlich wirken mögen, sich jedoch gut in den Kontext einfügen.
Alles wird zusammengehalten von einer passenden analogen Produktion, die alle Instrumente den nötigen Spielraum gibt und Sänger Axels Stimme ordentlich trocken klingen lässt.
Die Genre-Revolution gelingt HORISONT mit „Time Warrior“ natürlich nicht – Dafür sind die fünf Musiker auch einfach gut 40 Jahre zu spät dran – dennoch ist das dritte Album der Schweden ein gutes geworden. Ähnlich wie auf den beiden Vorgängern gelingt es HORISONT verschiedene Stilelemente der 70er in ein homogenes Gesamtbild zu gießen. Freunde von SPIDERS, FREE FALL oder den bereits genannten GRAVEYARD werden hiermit ihren Spaß haben!
Tracklist:
01. Writing On The Wall
02. Diamonds In Orbit
03. Ain't No Turning Back
04. Backstreet
05. Vänd Tillbaka
06. She Cried Wolf
07. Brother
08. Dodsdans
09. Eyes Of The Father
10. All Must Come To An End, Part I & II