Wer die letzten Wochen einmal eines der größeren Musikmagazine in der Hand hatte wird mit Sicherheit über Hot Chip gestolpert sein, denn großkotzig werden diese momentan fast überall abgefeiert und als The Hottest Band Around deklariert. Bei so viel Lobhudelei werde ich skeptisch. Noch skeptischer werde ich wenn ich an das Vorgängeralbum Coming On Strong denke, welches schon damals seiner Zeit voraus war und welches es zu toppen gilt. Wer ein Album im souligen, teilweise fast schon R´n B und poppigen Stile des Vorgängers erwartet wird zwar nicht enttäuscht, aber bei Hot Chip hat sich einiges getan und The Warning" schafft es noch vielschichtiger das Tageslicht zu erblicken als man sich denken konnte. Alleine die Single Boy From School macht das schnell deutlich. Hier zeigen sich die Jungs so tanzbar wie selten nicht mehr, und beweisen uns dass sie auch ohne Hilfe des mächtigen DFA Produzenten Team durchaus Schwung in der Hüfte haben, und liefern einen lupenreinen Tanzflächenfüller ab, der weder zu cool noch zu schüchtern ist. Sympathisch wie die Gesamterscheinung der Band eben. Songs wie der Titelsong The Warning wurden eher im ruhigeren Gewand gestrickt und zeigen Hot Chip von ihrer gezähmten Seite. Genau zwischen diesen beiden eben genannten Polen bewegt sich das ganze Album. Ab und an wird es etwas weird und noisy wenn die Elektronik mal wieder überbeansprucht wird, ab und an möchte man schon das Kaffeeservice rausholen, und in anderen Momenten sehe ich mich und meinen Dad wie wir zusammen vor der Box sitzen, und er mir mal wieder erzählen will, dass alle meine Lieblingsbands bei seinen damaligen Favoriten geklaut hätten. Und natürlich hat mein alter Herr recht, denn auch hier hört heftigst den Zahn der Zeit, der auch auf unsere Protagonisten seinen Einfluss hatte. 70ies, 80ies...alles dabei und smart auf 2000 getrimmt. So funktiniert Musik eben, wenn man es dazu noch beherrscht seine eigenen Bäume zu markieren. Und das tun Hot Chip eindeutig, und liefern mit The Warning ein kleines Konsensalbum ab, was sowohl der DFA Tanzbär, als auch der Subpop-Freund lieben wird. Vielleicht auch du wenn du dir nicht dauernd unsere CD Tips reinziehst ;)