Wenn die Gainsville Rocker von HOT WATER MUSIC mit einem neuen Album in den Startlöchern stehen, sind die Erwartungen immer dementsprechend hoch. Mit einer Bandgeschichte von mittlerweile mehr als einer Dekade im Resümee und Veröffentlichungen, die fast im Jahrestakt stattfanden, hat sich HOT WATER MUSIC eine Zuverlässigkeit in punkto Qualität aufgebaut, die ihres gleichen sucht. Mit jedem Album ist das Quartett bisher gewachsen und hat dabei stets an seinem eigenen, charakteristischen Sound aus Punkrock, Hardcore und Rockelementen festgehalten. Mit "Caution" haben die Jungs bereits evolutorisch einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, mit dem sich "alte Fans" anfangs ein wenig schwer taten und auch diesmal wird die alte Garde sicherlich einige Hördurchgänge brauchen um "The New What Next" zu erschließen und es lieben zu lernen.
2 Jahre hat man sich diesmal Zeit gelassen um mit dem bewährten Produzenten Brian McTernan an 12 ausgefeilten Songs zu tüfteln, die neben den gewohnten, HWM-typischen Elementen besonders durch verschiedene Dynamiken und experimenteller gestimmte Instrumente auffallen. Der Opener "Poison", der klar zu einem der Höhepunkte dieses Albums zählt, vereint in gewohnter Manier den perfekt aufeinander abgestimmten, rauen und melodischen Gesang von Chuck Ragan und Chris Wollard und bringt einen zum mitsingen anregenden Refrain. "The End Of The Line" ist hoch infektiös rockend, besticht durch seine Eingängigkeit und könnte zweifelsohne auf "Caution" Platz gefunden haben. Es folgen wesentlich ruhigere Tracks, mit denen ich anfangs meine Probleme hatte. Nach mehrmaligem Konsumieren entfalten eben diese Songs wie "Keep It Together" oder "There Are Already Roses" eine ganz besondere Energie und eine gewisse Härte, die keine Wünsche offen lässt. Mit dem wieder gut rockenden "Giver" entlassen uns die Jungs aus Gainsville in die Stille. "The New What Next" belegt den Reifeprozess, den HOT WATER MUSIC in ihrer Karriere vollzogen hat. Die Band wirkt reifer, relaxter und facettenreicher, und es steht ihr wahrlich gut. Bleibt nur noch die nächste Tour der Jungs abzuwarten um die Songs auch einmal Live zu erfahren...