Von unten zu kommen wurde im Deutschrap zu lange ins Pathos-Gewand gezwängt. Dass das auch anders geht zeigen HUHNMENSCH aus Wien. „Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher“, wie es bei ihnen heißt, über diesen Zustand aber weder erfreut noch geknickt. „Die fabelhafte Welt der Amnesie“ zeigt: Die Welt ist kein Ponyhof, aber man kann damit auch ganz gelassen umgehen. Und darin liegt auch gleich die größte Stärke diese EP: Diese natürliche Unbeschwertheit. Und die schlägt sich auch stilistisch nieder, oder um abermals HUHNMENSCH zu zitieren: „Kein Falscher Pathos, keine große Geschichte, keine Erwartungen, kein Grund zur Hoffnung – bloß ein paar Beats, ein paar Raps, ein paar Cuts! Doch das dafür richtig.“
Das Fundament ist denkbar einfach: Ein paar Saxophon-Samples a la HULK HODN, ein entspannter Flow, eben ein paar Cuts – doch das reicht, solange das alles sitzt und gut reingeht. Und das tut es! Großen Tiefgang braucht man sich dabei natürlich nicht von dieser EP zu erhoffen, aber das braucht es auch nicht. „Die fabelhafte Welt der Amnesie“ ist ein entspanntes und kurzweiliges Stück Deutschrap, perfekt für Zwischendurch und gesegnet von einem ganz gewissen Charme.
Nicht ganz unpassend zu dieser Art, dass man das Ganze kostenlos (oder nach dem immer beliebter werdenden Bandcamp-Motto „zahl so viel du willst“) downloaden kann. Und zwar HIER.
Tracklist:
1. Amnesie (03:25)
2. Beton (04:32)
3. Blinder Passagier (03:24)
4. Trinkerlude (00:49)
5. Schluchtenscheißer mit Qwer (04:04)
6. Falscher Track (02:47)
7. Trinkerlude II (00:38)
8. Funky Penner mit Pi (03:17)