Plattenkritik

Human Suit - Aporia

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Info

Release Date: 23.10.2010
Datum Review: 06.07.2011

Human Suit - Aporia

 

 

Die Domstadt Paderborn ist ein Großteil ihres Lebens Schauplatz gepflegter Langeweile. HUMAN SUIT trotzen dieser Tristesse und veröffentlichten Ende 2010 ihr Debütalbum „Aporia“, nachdem in 2007 bereits ein 4-Song Demo aufgenommen wurde. Aufgrund der spielerischen Brisanz dieses 14. Tracks umfassenden Albums könnte fast von „Euphoria“ gesprochen werden, doch die Substitution einiger Buchstaben misslingt dann doch nach einigen Durchläufen. Das hat im Wesentlichen 2. essentielle Gründe: Die einzelnen Kapitel des Buches „Aporia“ sind zu ähnlich gestrickt worden (4. Songs weniger hätten es auch getan...). Und: Der Hörer wird (fettes NOCH) nicht in die Knie gezwungen vor zwingender musikalischer Urgewalt.

Ansonsten ist der unter dem Roster des Thrash Metals angesiedelte Fraß durchaus Schmackhaft und vor allem sehr aggressiv aufbereitet worden. Nach der schmeichelnden Einleitung „Prologue“ geht es dann auch in die Vollen, das Marschgepäck besteht aus Hardcore-lastigem Geshoute, filigraner Gitarrenarbeit und Reizüberflutungen wegen Tempoverschiebungen, Breaks und Richtungsänderungen. Trotz einer hörbaren Affinität zum Metalcore halten HUMAN SUIT immer ein wenig Abstand zu diesem Genre, insgesamt nehmen die Paderborner ihre musikalische Auffassung von moderner Musik nicht leicht, sondern lassen sich auf Albumlänge immer wieder etwas mit Anspruch einfallen. „Aporia“ muss wachsen und braucht Zuneigung, aber auch nach Domestizierung bleibt es ein wildes, unberechenbares Tier auf Antischmusekurs (was soundtechnisch hervorragend umgesetzt wurde!) Es bleibt zu hoffen, dass von dieser talentierten Band noch das gewisse Etwas kommen wird!

Tracklist:
01. Prologue
02. Narcistic Values
03. Puppet On A String
04. Quaestio Moralis
05. Losing Patience
06. Chessmen Such As I
07. One Man Riot
08. Against
09. Born And Branded
10. Revenge Of The Toy Soldier
11. Deja Vu
12. Hide And Seek
13. Epilogue
14. Stupid Brownies

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Clement

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Ich fühle mich zu alt