Ach, was waren das noch für Zeiten, damals, 2006, als alles, was es gebraucht hat, um der coolste Hund in der Nachbarschaft zu sein, ein paar ranzige Lederjacken, mit dazugehörigen dürren Körpern drin waren und Songs über Pubs und Discoabende als das Non-Plus-Ultra galten.
2006 wurden die HUSH PUPPIES als „die“ französischen ARCTIC MONKEYS gefeiert und „You’re gonna say yeah!“ war ein regelrechter Tanzgarant. Heute, 2 Jahre nachdem Indie-Rock zum Unwort geworden ist, will man aus Frankreich vor allem bratzige Beats und Ed Banger Platten haben. Dass die HUSH PUPPIES einfach da weitermachen, wo sie mit Debüt „The Trap“ aufgehört haben: Mutig. Tanzbarer Dandy-Rock mit Selbstironie und cleveren Arrangements, die man so zwar inzwischen oft gehört hat, aber selten in ähnlicher Qualität.
Die Single „Bad Taste And Gold On The Doors“ etwa ist ein fröhlicher fuzzy Röhrenrocker, der QOTSA Riffs in Ironie kleidet: „I want my Kate Moss!“, singen die fünf Anzugträger. „A Trip To Vienna“ gefällt mit RACONTEURS Melodien und „Love Bandit“ ist ein tatsächlicher schönes, sanftes und klischeefreies Liebeslied. All das wird die inzwischen so oft besungene Moss zwar trotz Entdohertysierung nicht in die Arme des Quintetts treiben, aber die französischen Erben von THE WHO, THE KINKS und Mod-Attitüde überzeugen mit vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäßen, aber äußerst eingängigen Songs.
Tracks:
1. A Trip To Vienna
2. Lost Organ
3. Moloko Sound Club
4. Bad Taste And Gold On The Doors
5. Love Bandit
6. Down, Down, Down
7. Fiction In The Facts
8. Lunatic’s Song
9. Hot Shot
10. Broken Matador
11. Harmonium