LARC EN CIEL sind eine überaus erfolgreiche J-Rock/Pop Formation. Ihre Erfolgsstory lässt sich natürlich auch durch Geschichten wie den Verkauf von 56.000 Eintrittskarten innerhalb von nur vier Minuten für ihren ersten Gig im Tokyo Dome untermauern. Man müsste ja eigentlich mal ergründen, wieso sich gerade die erfolgreichen Visual Kei Acts aus Japan französischer Bandnamen bedienen, aber dies ist eine andere Geschichte. Seit 2001 beschreitet Takarai Hideto aka HYDE, Sänger von LARC EN CIEL, genauso wie einige seiner Bandkollegen eigen Pfade als Solokünstler. Seine ersten Longplayer "Roentgen" und "666" waren überaus erfolgreich und da wundert es kaum, dass die europäische Version des neusten Albums "Faith" zeitnah zum Release auf dem heimischen Markt erscheint.
Zeigte sich HYDE auf "Roentgen" eher von seiner ruhigen Seite und auf "666" primär rockig, so vereint "Faith" beide Tendenzen in einer melancholischen Grundstimmung. Generell erscheint es erstaunlich schwer das Album in die üblichen Visual Kei Strukturen einzuordnen, denn nicht nur wegen des englischen Gesangs klingt "Faith" verdammt westlich. Neben der Produktion besticht gerade die erste Hälfte des Albums durch westliche Gesangsmuster, der eher traditionelle japanische Gesang mit seiner besonderen Intonation scheint in den Hintergrund gerückt und gewinnt erst wieder in der zweiten Halbzeit an Dominanz. "Faith" sprüht gerade so vor Intensität und NuRock Tendenzen die fast schon epische Ausmaße annehmen. Inhaltlich wagt sich der Künstler an spirituelle und religiöse Themen sowie der Kriegsthematik. Letzendlich stellt der dritte HYDE Longplayer einen gelungenen Brückenschlag zwischen kommerzieller, westlicher Rockmusik und dem gehypten japanischen Visual Kei Genre dar.