Nach der Textpassage „And if they got no love for dem London boys, then fuck em“ aus dem ersten Song der auf GSR erschienenen neuen Platte von IRONED OUT könnte man die Londoner einfach als weitere Stumpf ist Trumpf Hardcore Kapelle abtun…. aber man würde der Band damit gehörig Unrecht tun. Einige Mitglieder von IRONED OUT sollten Szenebeobachter:innen keine Unbekannten sein, hier tummeln sich beispielsweise Mitglieder von KNUCKLEDUST.
Den Londonern gelingt es auf „We Move As One“ dem bereits ziemlich ausgelatschten Genre des metallischen Hardcores mit Rap ein gehörig neues Leben einzuhauchen. Die Band schafft es auf dem Album folgende Einflüsse zu einer explosiven Mischung zu vereinen:
- Das Gespür für Meldodien von E-TOWN CONCRETE
- Der Flow, den SULLEN in den 90ern so bekannt gemacht hat
- Die messerscharfen Riffs und den stampfenden Groove von STUCK MOJO
- Die Gangshouts und den punktuellen melodischen Gesang von den ersten BIOHAZARD Alben
Ihr merkt es sicherlich schon: hier wurden nur 90er Bands erwähnt und ja man könnte IRONED OUT auch spöttisch als 90er Hardcore / Metal / Crossover Abklatsch abtun, zu einem gewissen Grad sind sie das sicherlich auch. ABER: die Band macht das Ganze dermassen gut, dass man darüber einfach hinweg sehen muss. Ich habe seit Ewigkeiten keine Platte aus diesem Genre gehört, die so frisch und so abwechslungsreich daherkommt wie „We Move As One“. Das ganze wird in den 38 Minuten zu keinem Zeitpunkt eintönig oder gar langweilig.
Wenn ihr Euch an Rap Metal / Hardcore erinnert, bevor er von Limp Bizkit zum Hochglanz Plastikprodukt versaut wurde und wenn ihr das Genre mögt, dann sind IRONED OUT eine Band, die ihr unbedingt auf dem Radar haben solltet. IRONED OUT haben die Riffs, die Melodien und den Flow.
Anbei noch ein Vorgeschmack in Form des Songs "Ain't Raw", der eigentlich sehr repräsentativ für die Qualitäten von IRONED OUT ist.
