Nach einer EP namens "Invincible" und dem Debüt-Album "Pit Justice" sind I AM REVENGE mit Langrille Nummer 2, "Red Gold", am Start.
Zugegeben: Frontmann Okan und seine Mitmusiker aus Hamburg City haben noch nie Wert auf Filigranarbeit, Fingerspitzengefühl und Melodiösität gelegt. I AM REVENGE stehen für dieses stumpfe und brachiale "Auf die Fresse"-Gefühl, dass die Karate-Kids in ihren Mesh Shorts im Pit ausleben. Auch "Red Gold" zählt zu diesen Alben, die live gespielt vermutlich wahre Massaker vor der Bühne auslösen werden. Im Vergleich zu "Pit Justice" wurde der Metal-Anteil auf "Red Gold" allerdings deutlich hochgeschraubt - Die Gitarrenriffs klingen fetter, wenn auch nicht wirklich abwechslungsreich.
Dieses Stumpfe ist genau das, was I AM REVENGE ausmacht: Obwohl die ersten paar Songs von "Red Gold" noch etwas lasch wirken und nicht richtig in Fahrt kommen, so möchte man spätestens bei solchen Tracks wie "Bleed" und "Five Months" irgendetwas zerstören. Generell wirkt der zweite Teil des Albums ein wenig durchdachter und druckvoller. Auch Gastmusiker kriegen ihre Chance, wie z. B. der befreundete Rapper LAX DIAMOND auf "Back Off".
Schade ist, dass solche Kracher wie "Break Your Face" und "P.O.C." vom Debüt einfach fehlen. "Red Gold" walzt aus den Boxen, ohne aber wirklich hängen zu bleiben.
Das Fazit ist also zwiegespalten: Auf der einen Seite sind I AM REVENGE auch mit "Red Gold" genau die richtige Adresse, wenn es um stumpfes Geballer mit Auspowerfaktor geht, auf der anderen Seite hätte es dann doch ein bisschen mehr Durchdachtheit sein dürfen. Wirklich überzeugt hat mich "Red Gold" nicht.
Trackliste:
1. "Killer"
2. "Instinct"
3. "Dark Passenger"
4. "Bleed"
5. "State Of Shock"
6. "Back Off"
7. "Five Months"
8. "The Last Of Us"
9. "Unrated"
10. "Enemy Down"
11. "Red Gold"
12. "O.M.F.B."
13. "Outsider"