England + Amerika + Deutschland = Berlin.
Berlin = I HEART SHARKS.
Keine deutsche Stadt ist dermaßen international. Keine deutsche Stadt ist dermaßen voll gestopft mit Künstlern und denen die welche sein wollen. Keine deutsche Stadt ist dermaßen I HEART SHARKS.
Im Spätsommer 2007, im Berliner Techno Mekka Berghain entstand die Idee zu I HEART SHARKS. Ein Englänger, ein Amerikaner und ein Deutscher,... so wie sonst Witze beginnen, begann hier die Idee, "maschinelle Musik mit menschlicher Seele zu machen, Gitarren als Synthesizer zu nutzen, gleichzeitig Synthesizer als Gitarren zu verwenden und die Füße aber auch gleichzeitig den Kopf anzusprechen".
Nun, 2016 geht es zurück zu den Wurzeln. Nach dem Ausflug in die Welt der Majorlabels, kehren I HEART SHARKS mit „Hideaway“ zurück, da wo 2011 mit „Summer“ alles angefangen hat - AdP Records.
Endlich wieder frei sein, im kleinen Kämmerlein an Sounds schrauben, den D.I.Y-Gedanken wieder entdecken. Mehr Gitarren, mehr Live-Drums, noch mehr tanzbare, eingängige Refrains.
Um die neuen Ideen bestmöglich umzusetzen und die zurück gewonnene Freiheit komplett ausschöpfen zu können, wurde aus dem Trio mittlerweile ein Quartett. Zu Pierre Bee (Vocals), Simon Wangemann (Gitarre) und Martin Wolf (Schlagzeug) gesellt sich seit diesem Album mit Bassist Craig Miller ein weiteres Mitglied. Zu dem Engländer, dem Amerikaner und dem Deutschen gesellt sich ein weiterer Engländer. Und das tut dem Album gut.
Das Album beginnt mit "Hideaway", dem Titeltrack des dritten Albums. Es rauscht, die Gitarre setzt ein und die Beine fangen an sich zu bewegen. Die Idee, die einst im Berghain ihren ersten Atemzug nahm, lebt auch auf dem dritten Album weiter. I HEART SHARKS stehen noch immer für die Verschmelzung von Elektro und Indie, Gitarren und Synthesizern, Füßen und Kopf.
Auch dem Grundschema, sowie der Tatsache dass „Neuzeit“ die einzige deutschsprachige Ausnahme bleibt und alle Songs auf "Hideaway" komplett auf englisch sind, ist man sich weitestgehend treu geblieben: An meist relativ simpel gehaltene, aber dennoch extrem tanzbare Strophen, fügen sich eingängige, einprägsame Refrains. Mal aufdringlicher, mal mehr im Hintergrund. I HEART SHARKS sind nicht mehr durchweg auf der Suche nach dem Supher-Hit, sondern nehmen sich auch mal zurück.
Die Single "Lost Forever" ist das poppigste und gleichzeitig ohrwurmverdächtigste Stück auf "Hideaway" und könnte damit genau so gut im Radio laufen. Lieder wie "Friends" oder "Start A War" erinnern dagegen an KAKKMADDAFAKKA, "Walk At Night" an ROOSEVELT. "Easy" ist die einzig richtige Ballade. Roh, einfach, schön.
Man hört "Hideaway" die zurück gewonnene Freiheit an. Das Album ist eine Mischung aus poppigen "Radiostücken", tanzbaren Club-Songs und klassischen Indie Stücken. Vielen Hits, hier und da aber auch (leider) ein paar Lückenfüllern.