Jacob Batten hat es mächtig in den Fingern gezuckt. Ein Jahr nach dem mäßigen "The Prestige" hat er bereits wieder elf Songs für ein neues ILLDISPOSED Album geschrieben, das aussagegemäß beste Material seit 1-800 Vindication. Angespornt wären die Dänen auch durch den Labelwechsel gewesen, Massacre Records heißt die neue Heimat (der Vorgänger "The Prestige" erschien bei AFM Records). Und mit "To Those Who Walk Behind Us" ist ein Titel gefunden worden, der symptomatisch für die Band ist, denn erfrischender Humor und Selbstverarschung gehören genauso zum Repertoire wie gut platzierte Gimmicks auf den Alben und eine locker fröhliche Bühnenshow. Die schlecht Gesinnten gehen auf ihrem elften! Auswurf voll auf den Groove und konzentrieren sich auf zermalmende Riffs. Allerdings ohne Cleangesang, ohne Geschwindigkeitsschwankungen, ohne zu viel elektronisches Geplänkel. Noch einmal: Groove und Riff. Ohne große Überraschungsmomente, ohne große Schwenker, nicht vergessen: Groove und Riff. Und wenn es eine Band gibt, die aus diesen spärlichen Zutaten ein spannendes Album schreiben kann, dann sind es ILLDISPOSED. Sie haben gemerkt, dass der Zug zu den Wurzeln abgefahren ist, sie haben gemerkt, welche Alben im Gepäck mit viel Applaus gesegnet wurden (8 und 9, die übrigens mit Bonussongs wieder aufgelegt wurden). Vielleicht ist Berechnung im Spiel, aber bei der schlüssigen Umsetzung sei es ihnen verziehen. "To Those Who Walk Behind Us" zeigt auch einen formidablen Bi Winter (einzig aktives Gründungsmitglied), der nicht mehr monoton erklingt wie auf dem unmittelbaren Vorgänger, sondern durch seine ultratiefen, mit Effekten unterlegten Growls in der Brunft jedem Hirsch das Fürchten beibringt. Er kann sogar gruntig singen, bestes Beispiel dafür das "Johnny" Come Home-Cover von den FINE YOUNG CANNIBALS. Er setzt auch immer wieder Screams ein und verändert seine Stimmlage, so dass er gelegentlich wie eine Death Metal Version von Roger Miret rüberkommt. Somit ist wieder alles in Ordnung im Staate Dänemark, ILLDISPOSED haben den Groove und das Riff wieder für sich gepachtet und machen das, was sie am besten können: Groove und Riff!.
Tracklist:
1. Blood On Your Parade (4:18)
2. For The Record (3:14)
3. Just Come And Get Me (4:10)
4. Seeking Truth - Telling Lies (3:44)
5. Sale At The Misery Factory (4:31)
6. To Those Who Walk Behind Me (4:05)
7. If All The World (4:22)
8. My Number Is Expired (3:45)
9. Johnny (4:15)
10. This Unscheduled Moment (3:43)
11. Nu Gik Det Lige Så Godt (3:58)