Warum sind IN FLAMES eigentlich so erfolgreich? Ganz einfach, sie verstehen es wie keine zweite Band, sowohl Fans ihrer älterern Alben zu befriedigen als auch neue Fans von ihrem Modern Metal (bitte, bitte, nicht Death Metal!) überzeugen zu können. Weiterhin gelingt ihnen das Kunststück, einerseits für das Nebenbeihören wegen der musikalischen Eingängigkeit zu genügen, andererseits aufmerksamen Hörern ausreichend Abwechslung zu bieten. Der auf dem Vorgänger "Come Clarity" eingeschlagene Weg wird dabei auch auf "A Sense Of Purpose" verfeinert. Beiden Alben ist gemein, dass sie quasi als Best-Of der bisherigen Alben der Schweden zu sehen sind. Beide Alben sind sehr gitarrenlastig und auch sehr eingängig melodisch. Allerdings hat "A Sense Of Purpose" einen kleinen Vorteil, da zum Einen der Sound weitaus transparenter, druckvoller und weniger "matschig" als noch auf dem Vorgänger ist. Zum Anderen ragen 2 Stücke ganz klar aus der Masse heraus und waren bisher so noch nicht im Backkatalog zu finden. Da wäre "Alias", ein eigenartig poppiger, aber auch sehr interessanter und nachhaltig wirkender Song und das absolute, über acht Minuten lange Highlight "The Chosen Pessimist" mit seinen emotionalen Höhen und Tiefen. Anders Fridens Gesang ist Geschmackssache, vielleicht sollte er nicht klar singen, alles andere als sein Cleangesang ist allerdings eine eigene Liga. IN FLAMES sind experementierfreudig, ohne vorzupreschen, wiederholen sich teilweise, ohne ihre eigene Kopie zu sein. Letztlich wird auch dieses Album erfolgreich sein (obwohl es bei Weitem nicht das Beste Album der Schweden ist und ein Platz im Mittelfeld aller IN FLAMES-Alben belegen dürfte) und der Vormarsch der Band Richtung Weltherrschaft wird weitergehen. Sei es ihnen gegönnt.
Tracklist:
01. The Mirror's Truth
02. Disconnected
03. Sleepless Again
04. Alias
05. I'm The Highway
06. Delight And Angers
07. Move Through Me
08. The Chosen Pessimist
09. Sober And Irrelevant
10. Condemned
11. Drenched In Fear
12. March To The Shore