Um einen Labeldeal zu ergattern, muss eine Band neben musikalischer Überzeugungsarbeit vor allem zuverlässig sein. Anscheinend sind die Österreicher INARCADIA sehr verlässlich, zielstrebig und wissen genau, was sie wollen. Denn an der musikalischen Komponente kann es nicht unbedingt liegen, dass für ein Debüt wie “Amongst Mere Mortals” das englische Label „für junge Leute, die gern Metalcore hören“ Rising Records verpflichtet werden konnte. Die Österreicher sehen sich unter der Rubrik „progressive Hardcore“ und täuschen oberflächlich eine gewisse Vertracktheit vor. Unter der Oberfläche zeigen sich standardisierte Abfolgen von Mosh, Breaks und Melodien, am Ende wird es dann oft intensiv, leidender Gesang inklusive. Neben den typischen Shouts mischt sich immer wieder die Begleitmannschaft ein (wozu haben wir sonst mehrere Mikros gekauft?), auch versuchen INARCADIA immer wieder, Atmosphäre durch harmonische Wohlfühlmomente zu schaffen. Bei aller Vorhersehbarkeit ist der Band auf “Amongst Mere Mortals” das Gespür für die Materie anzuhören, schnell merkt der fachkundige Hörer allerdings, welchen Referenzbands [ARCHITECTS (ganz zufällig wird mit den Engländern fast zeitgleich veröffentlicht), FTFD, TGI] im Proberaum hinterher gehechelt wurde. Als „schlecht“ ist der Sabber definitiv nicht zu beschreiben, vielleicht wäre „überflüssig“ die treffendere Charakterisierung.
Tracklist:
01. I The Emperor
02. City Of Mine
03. Wolves Disguised As Men
04. Clockwork
05. Against My Windmills
06. Hollow Lines
07. Artifact
08. Enigma
09. Cold Hearts Cold World
10. Amongst Mere Mortals