Plattenkritik

Infight - I Heart Discopunk

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Release Date: 08.04.2011
Datum Review: 29.05.2011

Infight - I Heart Discopunk

 

 

Die Verschmelzung von Indie, Punk und elektronischen Einflüssen erfreut sich immer noch einer außerordentlichen Beliebtheit. Ob das nun Elektro mit punkigen Einflüssen ist, oder eben anders herum, ist dabei völlig egal. Beide Arten von Musik werden gleichermaßen abgefeiert und in den Himmel gelobt. Discopunk, die Musik der Generation, die keine Lust auf nichts hat. Der Soundtrack um einfach mal auf alles zu scheißen und das Tanzbein zu schwingen, wenn die Rhythmen denn tanzbar sind.

INFIGHT scheinen die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und schmeißen ihr Album passend mit dem Titel „I Heart Discopunk“ auf den Markt. Vorab sei gesagt: Disco? Sicherlich! Punk? Das hingegen ist eher fraglich. Natürlich finden sich auf der Scheibe einige rockige Nummern, wie „Shoot Shoot Shoot“ die im entferntesten an Punkrock erinnern können, im Endeffekt aber doch nur leicht angehärtete Indienummern, tauglich für das Radio, sind. Viele Stücke dieser Art gibt es jedoch nicht auf „I Heart Discopunk, denn vorrangig dominieren 80er Synthiesounds mit recht eingängigen Melodien, die leider aber im Laufe der Zeit immer mehr im Einheitsbrei versinken. INFIGHT spielen zu viel mit den Klischees dieser Musikrichtung und weisen dabei viel zu wenig Eigenständigkeit auf.

Problematisch wird es aber erst dann, wenn nach der Hälfte der Platte die Songwechsel aufgrund von massiver Änhlichkeit der einzelnen Stücke, nicht mehr ersichtlich oder hörbar werden. Zu gleich wirken die einzelnen Kompositionen, als dass man hier wirklich noch gebannt zuhört. So plätschern dann auch unterhaltsame Perlen, wie „The Monsters“ oder „All The Boys“ unbewusst und unbemerkt an einem vorbei. Erst zum Schluss besinnen sich INFIGHT noch einmal auf die Silbe Punk und knallen mit „Voyage“ eine aufrüttelnde und etwas aggressivere Nummer raus. Leider zu spät um die Aufmerksamkeit noch einmal auf sich zu ziehen, denn die Spanne des gemeinen Hörers dürfte dafür zu kurz sein.

Quintessenz also: INFIGHT legen mit „I Heart Discopunk“ einen Scheibe vor, die zwar recht stark beginnt, ihren Reiz jedoch leider nach einigen Minuten schon wieder verliert. Schade, denn diese Art von Musik birgt eigentlich großes Potential, um unterhaltsam zu sein. Hier wurde viel verschenkt. Vielleicht ist es aber auch einfach nur der Überdruss und die Masse an Bands, die alle das gleiche fabrizieren, die es einem Hörer schwer macht, hier noch wirklich ernsthaft tief einzusteigen.

Tracklist:

01. No Fitting
02. Shoot Shoot Shoot
03. Not Sure If She Ever Stops Talking
04. Heart And Soul
05. Danger Danger
06. Kisser Of The Night
07. Dancing With Myself
08. The Monsters
09. Beatboy Beatman
10. All The Boys
11. Voyage

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Alex G.

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