Plattenkritik

Ingested - The Architect Of Extinction

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 12.01.2015
Datum Review: 02.02.2015

Ingested - The Architect Of Extinction

 

 

Wo unleserliche Bandlogos umher gehen, ist der brutalste Bruder des an sich schon bösen Death Metal nicht mehr fern – der Slam. Und auch wenn die Briten ihren Bastard in diese Ecke zerren wollen, bleibt ihr Fiesling unterm Strich doch nur im mittelmäßigen Deathcore stehen.

Für viele sind die fünf Herren aus Manchester keine Unbekannten mehr. Gleich nach ihrem begeisterungsfähigen Debüt „Surpassing The Boundaries of Human Suffering“ aus dem Jahre 2009 ging es für INGESTED recht steil nach oben. Ihre Mischung aus brutalem Death Metal und fiesem Mosh fand direkt großen Anklang und hungrige Abnehmer. Man absolvierte diverse Touren und Festivals mit den Größen der Extremszene und konnte auch mit dem darauf folgenden „The Surreption“ die eigene Popularität noch einmal erweitern.
Selbstverständlich muss das mittlerweile dritte Werk die eigenen Grenzen sprengen. Das ist die logische Ambition der Engländer. Mit „The Architect Of Extinction“ preisen INGESTED mehr Härte und Brutalität an, als jemals zuvor in der Geschichte der Band. Sicherlich ist das zehn Song starke Album ein harter, Nacken brechender Brocken. Wieder lässt das Quintett in schnellen Blast- und Riffgewittern die Muskeln spielen und scheut sich auch nicht davor, in die Abgründe des Slam Death Metal abzutauchen und sich die Seele aus dem Leib zu prügeln. Leider geschieht dies aber in so gut wie fast jedem Song nach dem gleichen Prinzip. Songs wie „Narcissistic Apathy“ oder das an WHITECHAPEL und Co. angelehnte „I, Despoiler“ sind so vorhersehbar, wie jeder billige Splatterfilm. Das ist auf Dauer so zäh und langatmig, dass das instrumentale Mittelstück „Penance“ schon als Abwechslung spendende Wohltat gesehen werden kann. Handwerklich begabt, verspielen INGESTED dieses Talent im mittelmäßigen Songwriting. Auch bleiben die versprochenen Slam Exkursionen eine Seltenheit.
So bleibt zum Schluss ein modernes Stück Death Metal über, welches sich mit jeder Menge Core aufbläht, aber im Grunde nur das abliefert, was viele Bands vor ihnen schon Ende der 2000er auf ihre Platten knallten.

Trackliste:
1. The Divine Right of Kings
2. Narcissistic Apathy
3. Endless Despondency
4. The Heirs to Mankind's Atrocities
5. I, Despoiler
6. Penance
7. A Nightmare Incarnate
8. Extinction Event
9. Amongst Vermin
10. Rotted Eden

Autor

Bild Autor

Mulder

Autoren Bio

-