INGLOW wollen hoch hinaus, das hört man ihnen sofort an. Mühevoll und aufwendig verpackt, versuchen sie ihren Rock unter das Volk zu bringen. Um das zu erreichen, ist ihnen jedes Mittel recht. Auch wenn das bedeutet, dass man zum fiesen Weichmacher namens Pop greift.
Obwohl INGLOW bereits seit 2000 existieren, sind die Norweger eigentlich nur in ihrem Heimatland eine recht große Nummer. Um das zu ändern, schicken sie nun ihren zweiten Langspieler ins rennen.
Auf dem ersten Blick klingen INGLOW wie eine typische, radiotaugliche Rockband. Wer jedoch genauer hinhört, wird kurz darauf entdecken, wie facettenreich der Sound des Quintetts eigentlich ist. Gleich vom Opener „Hey Believer“ rühren INGLOW eine detailreiche und farbenfrohe Mischung an. Man stelle sich PANIC AT THE DISCO Sänger Brandon Urie vor, wie er mit einer Bande talentierter Musiker versucht, ältere MUSE Songs zu interpretieren. Das funktioniert recht gut und erinnert an einen progressiven Rock der Marke INTERSPHERE, der sich aber noch dichter an den Strukturen des Pop orientiert. Dem nicht genug holen INGLOW wie in „Free Fallin'“ kräftige Gitarren-Riffs hervor, die man in der Form nur von AUDIOSLAVE kannte. Man hört der Band wirklich an, dass kein Song auf diesem Album einem Schnellschuss gleicht. Hier hat man definitiv eine Menge Zeit in das Songwriting und die klangvolle Produktion gelegt. Natürlich hat das auch zur Folge, dass eine Nummer wie das typisch nach „Hitparaden-Platzierung“ schreiende „The Long Road“ schon stark poppig und kalkuliert klingt.
Wer darüber hinweg sehen kann, dass eine Band des täglichen Brotes zu liebe ihre Seele an Popteufel verkauft, bekommt dank INGLOW eine interessante Platte zu hören.
Im September sind INGLOW übrigens zu Gast in Deutschland.
10.09. Berlin – IFA
13.09. Köln – Underground
14.09. München – Backstage
Trackliste:
01. Hey Believer
02. Look Away
03. Free Fallin'
04. Killer
05. Dead Man's Shoes
06. What Have We Done
07. The Long Road
08. What You See (Is What You Get)
09. Pray For You
10. Till It's Over
Bonus:
01. Remember
02. Safehouse
03. Look Away (acoustic)