Ira sind eine neue Band auf Go Kart Europe, und diese beweisen mal wieder eindrucksvoll ewarum man sich nicht umsonst so kategorisiert hat. Denn unterschiedlicher könnten die Releases des neu gegründeten Europaablegers kaum sein. Aber eins haben alle Veröffentlichungen gemeinsam: sie sind gut!
Ira machen da keine Ausnahme, wenn sie uns in 9 epischen Akten ihre Version von schleppendem Postcore der Marke Isis meets Godspeek You Black Emperor vorsetzen. Schwere Gitarrenwände, die sich ziehen wie ein angeschossener Soldat im Schützengraben, treffen auf die fragile Stimme des Sängers, der alle Gemütszustände perfekt beherrscht. Ob er schreit, winselt oder was auch immer Die Songs sind allesamt sehr lang und und bauen in durchschnittlich 6 Minuten ungeheuere Spannungsbögen auf und zerschlagen diese in Windeseile wieder. Eine kleine Achterbahnfahrt der Dynamik. Laut, leise, noisy, straight all dies ist tagesformabhängig und wird wunderschön zu einer Symbiose aus verschiedenen Stimmungen und Stilen zusammengeschustert , ohne in irgendeiner Form konstruiert oder nicht authentisch zu wirken. Atmosphäre wird hier in Versalien geschrieben. Manchmal steigern sich die Songs so weit, dass man an einem Punkt angekommen ist, an dem der Hörer anfängt sich vor der deepen Atmosphäre dieser Platte zu fürchten. So geschehen bei You´re Living All Over Me oder dem unglaublichen Disappear, dass geschlagene 15 Minuten geht.
The Body And The Soil ist ein episches Meisterwerk geworden, dessen Stimmung man schwer in Worte fassen kann oder für die Referenzbands auch nur annähernd herhalten könnten. Ira sind eigen und kommen ohne Namedropping aus. Tolles Album was hoffentlich auf Gehör treffen wird da draußen.