Plattenkritik

Ira - Visions Of A Landscape

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Release Date: 23.10.2009
Datum Review: 25.01.2010

Ira - Visions Of A Landscape

 

 

„When robots pass by sucking out each others oil. When presidents say "We are sorry!" or when passengers die. When people create laws, speaking in an unknown language. When there are no questions left, you know you are in their claws. But who are they? Have you ever seen them? “

Leute, die beim Hören von Musik gezielt auf die Texte und deren Inhalte achten, sind bei IRA aus Konstanz an der richtigen Adresse. Nicht erst seit gestern für anspruchsvolle lyrische Untermalung atmosphärischer Musik bekannt, schickt sich die Band um Poetry Slammer und Lyriker Tobias Hoffmann nun an, dem Hörer ein weiteres Mal die Welt zu erklären. Verpackt haben sie ihre Botschaft in insgesamt sechs Kapitel, die sie zusammengefasst „Visions Of A Landscape“ tauften. Da wäre zum eine das eingangs zitierte „Empire In The Bag“, welches mit seiner ruhigen Art fast lieblich klingt und einem den Einstig in das Album erst ermöglicht. Vordergründig leicht verdaulich und doch schwer im Magen liegend baut sich das Stück auf, bis am Ende der elf Minuten der musikalische Ausbruch vor einem steht und nur noch die Worte „This is not the end of the people, this is not the end of the world!“ skandiert werden. Musikalisch pendelt man hier zwischen einfacher Rockmusick und doch episch gestricktem Postrock hin und her, in eine Schublade möchte man sich dabei aber dennoch nicht stecken lassen. Zum Abschluss steht die Frage „Is there anyone left laughing?“ im Raum und genau dieses Lachen bleibt einem alleine schon beim Titel „Everybody Is In the Mood For Dying“ im Hals stecken. Hier zeigt sich das breite Spektrum der Band und es entsteht ein waschechter Rocksong mit allen Ecken und Kanten, während sich das folgende „Lamb“ schon eher im Bereich des Shoegaze bewegt. Diese Abwechslung erweist sich als sehr angenehm und wird noch durch diverse elektronische Spielereien und vielerlei Effekte mit einem hohen Maß an Atmosphäre versehen.

Interessant ist bei IRA, dass eine bessere musikalische Untermalung der Texte nicht hätte stattfinden können, denn immer wieder passt man sich der doch recht düsteren Stimmung, die aber auf ihre eigene Art und weise doch sehr versöhnlich und beruhigend wirkt. Dabei beweisen die Musiker ein Händchen für die großen Melodien, sphärische Momente und lassen die Songs immer wieder in neuem Glanz erscheinen. So merkt man auch gar nicht, wie die Zeit vergeht und plötzlich findet man sich während „Encore“ (dem vielleicht stärksten Song der Platte) auch schon im Finale wieder. Zufrieden lehnt man sich zurück und beginnt das Gehörte sowohl auf textlicher, als auch auf musikalischer Ebene zu verarbeiten, bevor man sich „Visions Of A Landscape“ ein weiteres mal anhört. Nicht erst dann wird einem klar, dass IRA für die deutsche Musiklandschaft eine wirkliche Bereicherung sind und man nur hoffen kann, dass man von dieser Ausnahmeband noch einiges hören wird. Zu wünschen wäre es definitiv beiden Seiten.

Tracklist:

1. Empire In The Bag
2. Visions Of A Landscape
3. Eyerybody Is In the Mood For Dying
4. Lamb
5. A Drop Of Irony
6. Encore

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Alex G.

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