MOTION CITY SOUNDTRACK sind tot, lange lebe MOTION CITY SOUNDTRACK. Oder eben auch das Soloprojekt des Poppunkkoenigs und MCS-Frontmannes JUSTIN COURYNEY PIERRE, welches sich so in einem Satz beschreiben und absegnen laesst.
Auf "In The Drink" reflektiert der Saenger und Gitarrist sein Schaffen der letzten Jahrzente und holt sich fuer den Entstehungsprozess Hilfe aus vertrautem Umfeld: GRATITUDE-Schlagzeuger David Jarnstrom steuert die Drums bei, MCS-Gitarrist Joshua Cain produzierte die zehn Songs. Vorab: Ueberraschungen gibt es wenige auf "In The Drink", eher fuegt sich das Endprodukt angenehm in das bisherige Schaffen PIERRE's ein. Einmal tief in den Demo-Schubladen und Songideen alter Tage gekramt - schon hagelt es ganze zehn Ergebnisse. "I'm A Liar" haette in hier veroeffentlichter Albumversion auch auf der A-Seite von "Go" oder "Panic Stations" Platz gefunden - "Anchor" ist ein rundum solider Pop(punk)-Song mit Wohlfuehl- und Hooklinegarantie.
Weiterhin rangiert PIERRE durch Indierock, Emocore und Poppunk und bringt den Handclap-Pop "I Don't Know Why She Ran Away" ebenso sicher ins Ziel wie das formschoene "Undone". Die meisten Kniffe holt sich "In The Drink' aus der Konserve, die der Hauptband von JUSTIN COURTNEY PIERRE irgendwann zum Verhaengnis wurde. Somit sind nicht alle Stuecke auf dem Album wirklich notwendig, "Sooner" etwa ist zwar vollgepackt mit Gimmicks und Effekten, aber ueberzeugt weder mit Aufbau noch seinem pesudo-destruktiven Chorus. "Goodnight Hiroyuki" mag fuer PIERRE's Verhaeltnisse beinahe experimentell klingen, aber langweilt mit seinem roten Faden zu schnell. Dabei hat der markante Brillentraeger keinesfalls seinen jugendlich-naiven Humor verloren: "I used to feel things - then I got older" heisst es bei "Shoulder The Weight".
Wahrlich moechte man auch nach mehreren "In The Drink" Durchlaeufen lieber wieder einem jungen JUSTIN COURTNEY PIERRE begegnen.