Plattenkritik

Jamie Clarke´s Perfect - Beatboys

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 11.11.2011
Datum Review: 01.01.2012

Jamie Clarke´s Perfect - Beatboys

 

 

"Folk-A-Billy", wenn man sowas schon in der Promoinfo liest, dann sollten sich einem die Fußnägel aufrollen. Aber brav schmeißt man ja alles in die Rotation, was einem so vom Postboten vor die Füße geworfen wird. Was haben wir dann also hier? Ja doch schon: Rockabilly meets Folk. Aber an dieser Grenze kann man im Falle von JAMIE CLARKE´S PERFECT nicht stehen bleiben. Jamie Clark hat nämlich schon ganz andere Geschichte geschrieben und diese muss ab einem bestimmten Alter wohl unter dem Begriff "perfect" mit eingebaut werden. Die alten Punkwurzeln spielen auf "Beatboys" eine ziemlich große Rolle. Und so klingt es dann gut nach Punk auf altem Wiskey, welcher lange genug in Eichenfässern herangereift ist, um es einem mal ordentlich Warm aber nicht übertrieben hitzig zu machen. Stilbewusstsein ist eine Tugend.

Altklug klingt es dabei nicht. Böse Worte fallen, für die einen die gute Katja auf die stille Treppe verbannen würde. Aber Still passt nicht zu den vorrangegangenen Argumenten für diese Platte. Die Instrumentalisierung wird dem "Folk-A-Billy" [grusel] gerecht, der Rhythmus dem Punk und somit darf auch eine Blockflöte (oder Thinwistle?) nicht fehlen. Bei "Ballad Of Habensie Williams" spätestens horcht man also auf und geht nochmal zurück auf Anfang, um wirklich begreifen zu können, was hier los ist. Gerne darf sich eingehakt und wild im Kreis gedreht werden. Mit Slippern, Springerstiefeln oder Chucks. Pomadetolle oder grüner Iro. Karomend, Leopardenhose, Lederjacke. Stilbewusstsein eben. Und das macht doch allen Spaß. "It´s A Sloth", zum Tanz bitte. Wir sollten öfter Karrussell fahren oder wenigstens von Musik oder Whiskey im Kopf haben. JAMIE CLARKE´S PERFECT taugt dazu ganz fantastisch. Auch um sich beispielsweise bei "One Thing" taumelnd in den Armen zu liegen und zu gröhlen. Hoch die Tassen! Und für all jene, die am Ende dieses Spektakels noch trockene Augen und die Mundwinkel unten haben, wird am Schluss noch ein alter Klassiker aufpoliert. "Champs- Elysées" von Pierre Delanoë, bleibt da auch nur noch ein Wunsch offen?

Tracklist:
1. Supersonic Gin And Tonic
2. Beatboys
3. What We Got
4. Jackson Two
5. The Sun And The Moon
6. BKV
7. (Thru) Sid Vicious Eyes
8. One Thing
9. It´s A Sloth
10. King Ray
11. I Can´t Wait To Get Away From You (Time To Go)
12. Ballad Of Habensie Williams
13. Pray
14. Champs- Elsées


P.S.: Fahrt lieber von Musik statt von Alkohol Karrussell!

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Jule

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wäre gern teil einer postfeministischen emopunkband/ verbalprimatin/ kuchenveganerin/ ich kann mir keine songtitel merken, selbst die meiner lieblingssongs vergesse ich.../ ich bin nicht betrunken, ich bin immer so/ fraujule.blogspot.de