Da wäre mir doch fast ein fataler fehler unterlaufen als ich nach dem ersten Song gewillt war diese Scheibe ganz schnell wieder auszumachen. Denn der Opener "Rush" klingt wie Culture Club mit einer Priese Sade zu "Lover´s Rock" Zeiten oder noch schlimmer. Alles was danach folgt ist jedoch ganz großes Kino: Wenn Jay Jay Johanson mit discolastigen Housenummern im zuckrigen Popgewand zum Tanze bittet, strömen sowohl 80er Jahre Fans als auch die Daft Punk Jünger auf den Tanzflur um sich von Jay-Jays fast schon weiblicher Stimme in Trance zu versetzen. Ich habe lange überlegt an wen mich der Gute erinnert und nach 5 Durchläufen fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren. Ganz klar: Eine Stimme wie Jimmy Sommerville ! Da hole ich doch gleich mal wieder meine "Red"-Platte von den Communards raus und lasse sie auch mich wirken. Leider kann ich euch nicht viel über den Künstler selber sagen, denn das Infosheet hat wie immer der Hund gefressen. Und da Jay Jay es nicht für nötig hält User, die nicht die aktuelle Flash Version auf ihrem Rechner haben, Eintritt auf deine Webpräsenz zu gewähren, kann und will ich auch garnicht mehr zu dem Franzosen sagen. Textlich dreht sich "Rush" um das aufregende Nachtleben eine MIttzwanzigers und um die damit verbundenen Problematiken der Liebe, Eifersucht und der Unentschlossenheit zwischen den beiden Geschlechtern. (letzteres interpretiere ich einfach mal so hinein). Insgesamt ist "Rush" eine sehr gewagte, tanzbare, aber auch nachdenkliche und besonnene Platte, die zwischen übelsten Retrodance und neumodischen, besonders in Frankreich sehr beliebten, poppigen Housetunes tendiert. Wenn man die Platte an sich heran lässt, wirkt sie sehr schnell, aber dieser Schritt muss erstmal getan werden. Ihc persönlich finde dass die Platte wächst und wächst, kann mir aber vorstellen, dass man sie entweder hasst oder liebt. Entscheidet selber. Jay Jay? Ich mag dich!