Aus dem Umfeld ihrer Jugend heraus beenden vier Hamburger Studentenpop-Junkies die eigene Karriere, bevor sie sie beginnen. Fuer Felix Wolf, Kenneth Hujer, Ihno Homma und Christian Klenke das normalste der Welt.
"Marije" nennen JENANA ihr Pianointerlude, welches die Mitte ihres Debuetalbums kurz vom schlurrenden Gewand befreit. Wer die TOCOTRONIC-artige Einleitung "Soliloquies" mit seiner unterschwellig besserwisserischen Ader und dem anstrengenden Akzent ueberstanden hat, schafft "The Need To Wear" locker: Auch hier nervt die noelige Stimme von Frontmann Hujer schnell all diejenigen, die sich nicht im Rausch des Hamburger Schule-Orkans von "damals" daran gewoehnt haben. JENANA, die sich vor mittlerweile vier Jahren eigentlich von der Bildflaeche verabschiedet haben, halten nun mit "One Word: Words" ihr erstes Album unter die Nase aller treuen Gesichter von frueher und heute. Trockener Pop mit etwa DIE STERNE-Einschlag bestimmt das Schritttempo von "Trust" oder "Shape And Perception", bei dem sich Gitarren ausnahmsweise mal von einer schrammeligeren Seite zeigen und sich gar trauen, dem Schlagzeug davonzulaufen. Grosszuegig auferlegter Sprechgesang steht dem Album leider genauso wenig, wie das Schluesselstueck der Platte - der zehnminuetige, arrogant anmutende Indiebrocken "2 Seconds" - ueber seine Gesamtspielzeit begeistert.
"Paper Wall" fuehrt die Reise mit duenner und verlorener Stimme fort, erst zum Ende der elf Songs schmiegt sich "One Word: Words" dann etwas sympathischer und offenherziger an die Schulter aller, die bis jetzt noch das Handtuch in der Hand halten. Schoener Zug immerhin fuer alle WG's, zugequalmte Kiezkneipen und Biobaumwollschal-Sammler, denen diese Band wirklich fehlt.
Trackliste:
01. Soliloquies
02. The Need To Wear
03. 2 Seconds
04. Paper Wall
05. Trust
06. Shape And Perception
07. Marije
08. Marat
09. A Pop Avenue
10. About Art
11. These Days