Plattenkritik

Jesaiah - Et Tu, Hope

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Info

Release Date: 09.10.2009
Datum Review: 11.10.2009

Jesaiah - Et Tu, Hope

 

 

Natürlich blickt der chaosaffine Musikfreund bereits seit Monaten erwartungsvoll und mit nervös tänzelnden Pupillen gen Boston und wartet darauf, dass die Axt endlich fällt. Derweilen preschen die schwedischen JESAIAH gänzlich unverhofft aus dem Untergrund Stockholms hervor - stürmend, drängend und mit Shakespeare Referenz im Albumtitel.

10fach suhlt sich Schreihals Max Sjöblom auf "Et Tu, Hope" in nihilistischen Abgründen, lässt Verzweiflung und Frustration barrierefrei gewähren. Dramaturgisch geschult, traktiert er seine Stimmbänder aufs äußerste, keift und wütet in verschiedensten Tonlagen - die Stimme bricht, ein Breakdown explodiert... JESAIAH befinden sich im Aufbruch. Das Quintett hat CONVERGE, THE DILLINGER ESCAPE PLAN aber auch NORMA JEAN seit geraumer Zeit auf Dauerrotation und versteht sich darauf intensive Atmosphären zu schaffen. Chaotischen Strömungen wird Kontur verliehen, Soundlandschaften ziehen Fetzenweise am inneren Auge vorbei. Dennoch bleiben JESAIAH zugänglicher als viele, extrem vertrackte Genrevertreter, ebenfalls frischer. So schlägt "We're Almost Dead, No Time For Rational Thinking" Myriaden an hektischer Haken und bietet dennoch ausreichend Stringenz für einen tanzbaren HC-Disco-Hit. "Et Tu, Hope" bleibt konstant spannend, wird zu keinem Zeitpunkt langatmig und verkürzt fulminant die einleitend angeführte Wartezeit auf das wohlmöglich herbstliche Highlight. Überraschend gut!

Tracklist:
1. Fill Your Hands With Chaos
2. This Night, We Share Every Breath
3. We're Almost Dead, No Time For Rational Thinking
4. Deflower Me
5. Music Noir
6. L'âme, Prison Du Corps
7. Great Big Whale
8. I'm Saving My Flower 4 U Goatboy
9. Let's Dance Under A Sky Of Distortion
10. And Sing To The Tunes Of The End

Autor

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Torben

Autoren Bio

ex. - Allschools Chef