CAPTAIN PLANETs kleiner Bruder aus Viersen tritt nun auch an die Öffentlichkeit. Er kommt vom Lande mit intelligentem Pospunk, ungeschliffen und rau. Teilweise etwas unbeholfen tapert er herum und möchte Stadtluft schnuppern. Treibende Rhythmen, die konträr zu den textlichen Inhalten stehen. Verzweiflung, Enttäuschung, Ernüchterung, wie man sie wohl nicht nur zwischen den Feldern der niederrheinischen Tiefebene findet.
Die anfangs mangelnde textliche Artikulation verstört zunächst das interessierte Ohr, doch nach mehrmaligem genauem Zuhören erschließt sich die nicht allzu schillernde, unschöne, dafür umso sicherere Wahrheit, welche JIMMY KAFKA gekonnt aus einem unglaublichen Schatz von verbaler Vielfalt verpacken. Ein Hang zu Verzweiflung und Depression ohne aber depressiv zu wirken. Dafür haben sie noch genug Druck.
„Heimatlos“ erinnert schwer an MUFF POTTER und bestärkt die musikalische und geistige Unruhe JIMMY KAFKAS, die zumindest inhaltlich dem großen Franz in nichts nachstehen. Womit auch „Unendlich“ schon fast wie ein Erinnerungsgesang an besagten Namensgeber tönt. In einem Raum mit der tragischen Gestalt des Franz. Trotz alledem gibt es in „Unendlich“ noch die Ahnung davon, wengistens für den Moment unendlich sein zu dürfen und es auch zu können. Genau an dieser Stelle strahlt der Glanz der Hoffnung doch noch über das Gesamtkunstwerk dieser definitv hörenswerten kleinen Band vom platten, leeren Land und selbst der letzte Song mit dem Titel „Passion Depression“ kann einem da nichts mehr anhaben.
Tracklist:
1.Wunschkonzert
2.Disco
3.Regen/Sturm
4.Heimatlos
5.Unendlich
6.Passion Depression