Es kommt zugegebenermaßen selten vor, dass ein Spoken-Word Intro wirklich begeistern kann, JOHN Q. PUBLIC schaffen aber eine fast filmreife Einleitung mit herzerweichend melancholischem Piano und Gänsehautgarantie.
Dass das Intro schon der zweite Song des Albums ist und �The Needless Journeys� dann leider doch nicht stimmungsmäßig an �Drawing Silhouettes� anknüpft sei den 4 Jungs aus Trier vergeben, denn für ein Debüt ist das schon sehr ordentlich.
Der Bandname versteht sich als eine Art Hommage an 08/15s, Einheitsbemühungen und Normen. Es gibt sogar ein Band-�Manifest�, in dem festgelegt wird, dass JOHN Q. PUBLIC sowohl Kunst, als auch Kommerz, Rock und Pop, Du und Ich, und alles gleichzeitig sind.
Es wäre jetzt wahrscheinlich ein Leichtes die Band gesichtslos in die Ecke der Emo-Pop/Rock Veröffentlichungsflut zu stellen, wenn nicht die ruhigen, schönen Zwischentöne JOHN Q. PUBLIC aus dem Stadionrock Feld ziehen würden.
Gespielt wird kein besonders innovativer Rock, der aber vor allem in seinen leisen Momenten wunderschön wirkt, etwa wenn in �The Needless Journeys� die Gitarrenwände zum Schweigen gebracht wird, und ein ruhiger Slide Fade Out zum Einsatz kommt oder Piano Klänge in �Sea Of Faces� ungemein zur Atmosphäre beitragen.
Damit sind JOHN Q. PUBLIC einer der wenigen Bands, die es tatsächlich schaffen, dem Piano in der modernen Rockmusik den Kitsch zu nehmen und erinnern in ihren ruhigen Momenten eher an CALEXICO oder auch gelegentlich an INCUBUSsche Harmonien. Wenn der Stadion Größenwahn ein wenig runtergeschliffen werden kann, steht einem klasse Nachfolger nichts entgegen: melodisch, eindringlich und im richtigen Moment zerbrechlich.
1.You Are The Mind
2.Drawing Silhouettes
3.Sea Of Faces
4.Seasons Collide
5.Voices In The Past
6.Vain
7.A Shout Within The Bang
8.Shiver
9.The Overflow
10.Instant Hero
11.A Moment
12.Remedy
13.The Needless Journeys