Der Untergrund brodelt. Der ersehnte Wandel findet statt. Endlich. Man geht wieder zurück zum Sein und trennt sich vom Schein. Weg von all den grellen Farben und grässlichen Alloverprints und hin zum Elementaren. Dem schwarz und weiß. Vielleicht auch ein wenig weg vom üblem Geschmack der Datenkultur. Dem Copy und Paste. Hin zum Knacken des handfesten Vinyls oder dem Rauschen des alblaufenden Magnetbandes. Vielleicht ist das alles auch nur eine Flucht in die Nostalgie. Aber es ist eine Flucht mit einem guten Gefühl. Mit dabei JUNGBLUTH.
AKEPHAL, SABETH, LOXIRAN, ENDFOLD alles Namen, die in der Vergangenheit verschwunden sind. Ihre Musik stand in den Neunzigern für emotionalen, politischen Hardcore/ Screamo. Hardcore der noch in den Kellern, Proberäumen und autonomen Zentren stattfand.
Wo heute nur noch alte Flyer, Demo Tapes oder 7inches die Erinnerungen an das Vergangene wecken, schlagen sich JUNGBLUTH mit voller Leidenschaft wieder hin.
Das Trio aus Münster, welches sich nach dem Freiheitskämpfer Karl Jungbluth benannt hat, schafft es mit seinem Mix aus Crust und „Bremer Schule“, eine unheimliche Authentizität und Emotionalität zu vertonen. Ihre Musik zerrt und reisst, durchwühlt bis in die Tiefe. Ihre Texte brüllen sie mit aller Kraft aus ihren rauen Kehlen. Stets voll Hass und Verzweiflung und stets glaubhaft. Auf sechs Songs, alle gebannt auf einem Tape.
JUNGBLUTH folgen und vertonen Emotionen. Intensiv, leidenschaftlich und mitreissend. Sicherlich sind ihre Methoden nicht neu, aber unglaublich authentisch und sehr empfehlenswert!
Trackliste:
1. Ueberstellung
2. A Vague Memory
3. Interlude
4. Traubhagel
5. Quick Temper - Slow Mind
6. Outro