Die zweite Veröffentlichung von JUNGBLUTH, die mit Julian, Hendrik und Florian zu drei Vierteln aus ALPINIST bestehen, ist wie ihr Debüt unverändert roh und klingt immer noch, als kämen die Aufnahmen direkt von einer analogen Mehrspur-Bandmaschine, die man in der Garage des Drummers aufgebaut hat. Und das ist absolut positiv zu verstehen.
Trotzdem gibt es auf diesem Album einige Neuheiten zu hören, die Gletscherspalte durch die man in das Album herein- und wieder herausrutscht zum Beispiel enthält starke Post-Rock-Elemente und stellt eine der Facetten des Albums dar, die zeigt das JUNGBLUTH etwas experimentierfreudiger geworden sind (oder einfach Möglichkeiten hatten die es bei der Aufnahme des Debüts nicht gab). Sogar ein Blastbeat verirrt sich mitunter mal in die härteren Parts.
Die Mischung aus Crust und Screamo ist zwar nichts zwingend Neues, aber dermaßen gut gemacht, dass das Ergebnis stark heraussticht zwischen Bands die sich in ähnlichen Gefilden bewegen.
Wie bei ALPINIST sind die Texte ein Gemisch aus Deutsch und Englisch und zum Teil ist nicht sofort ersichtlich, was sie aussagen sollen. Die Mischung ist zwar durchaus gewöhnungsbedürftig - gefällt einem aber nach mehrmaligem Hören ganz gut.
Egal was diese Jungs anfassen, das Ergebnis lässt sich immer mit den Begriffen "authentisch", "nostalgisch" und "organisch" beschreiben - das ist auch bei „Part Ache“ nicht anders, die brachialen und verzweifelten Songs drücken auf Platte zwar nicht so wie live, aber es ist auf jeden Fall gut gelungen, ihre Energie einzufangen.
Trackliste:
1.Crevasse
2.Wakefield
3.Looks Like Freedom
4.These Rare Moments
5.Au Revoir Tristesse
6.Zwang Abwärts
7.No One But Myself
8.Angebot / Nachsage
9.Crevasse II