Plattenkritik

Junius - Reports From The Threshold Of Death

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Release Date: 21.10.2011
Datum Review: 19.10.2011

Junius - Reports From The Threshold Of Death

 

 

Es ist doch immer dasselbe: Da bringt man ein Album raus, dass es schafft stilistisch eigen und doch eingängig, aufregend und doch nicht hörbar überfrachtet zu klingen, und schon muss beim Album danach noch eins draufgelegt werden. Dass – so viel vorweg – schaffen JUNIUS nach dem herausragenden „The Martyrdom Of A Catastrophist“ auch nicht. Wie auch? Wenn schon die Balance zwischen Vielfallt und Hörbarkeit gefunden wurde, wie soll da – ohne diese Balance zu brechen – von einer der beiden Seiten mehr gebracht werden?

Dabei machen JUNIUS auf „Reports From The Threshold Of Death“ wieder so viel richtig. Stärken: Ein versiertes, aber songorientiertes instrumentales Spiel mit Zitaten quer von Shoegaze über Postrock über Dark-Wave (oder allgemein den 80ern – nur ohne zu krasse Synthesizer) hin zu eher straight-rockigen Klängen, gebündelt mit einer schönen Stimme und einem traumhaften Chorus nach dem anderen. Auch „Reports From The Threshold Of Death” mutet dabei unglaublich hitdicht an, ohne das JUNIUS wirklich Hits schreiben würden – eher eingängige, oder schlichtweg schöne Melodien. Und das mit wiedermal mit einem so verträumten Stil, als würde man auf Wolken spazieren. Fesselnd ist dabei wiedermal vor allem der Kontrast aus dröhnenden Gitarren und der Fragilität von Stimme, halbakustischen Gitarrenspiel und sphärischen Klängen.

Warum also einen drauflegen, wenn alte Stärken doch so fabelhaft fortgeführt werden, dass man sich als Fan des Sounds gar nicht mehr wünschen kann? Nicht in Frage zu stellen ist natürlich beschriebene Schönheit des Ganzen, doch woran es JUNIUS im Gegensatz, oder eher: nach dem Vorgänger mangelt sind Überraschungen. Zuweilen fühlt sich „Reports From The Threshold Of Death“ an als sei es dasselbe Album wie der Vorgänger, nur mit anderen Refrains und Melodien. Für denselben „Wow“-Effekt wie beim Vorgänger fehlt es „Reports From The Threshold Of Death“ einfach an derselben Frische. Dabei ist nicht mal klar, welches der beiden Alben das bessere ist, sodass Neueinsteiger im JUNIUS-Kosmos so hin und weg vom Album sein werden, wie es andere beim Vorgänger waren. Jene etwas älteren Freunde der Musik der Band bleibt dagegen nichts anderes übrig als diese Erwartungshaltung, erneut so überwältigt zu werden wie beim Vorgänger über Bord zu werfen. Dann allerdings – aber erst dann – kann auch dieses Album erneut genau der richtige Begleiter für den hiesigen Herbst sein.

Tracklist:

1. Betray The Grave
2. All Shall Float
3. Dance On Blood
4. A Universe Without Stars
5. Haunts For Love
6. The Meeting Of Pasts
7. (Spirit Guidance)
8. A Reflection On Fire
9. Transcend The Ghost
10. Eidolon & Perispirit

Autor

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed