Schweiß, Tränen und Unberechenbarkeit = KAVRILA
Nach „rituals I“ (2016) und „blight“ (2017) nun die dritte EP von KAVRILA. Das mit „rituals II“ titulierte Album knüpft dabei nahtlos an die Vorgänger an, wenn es darum geht, einen rohen, düsteren Sound zu transportieren. Allerdings ist das leicht Chaotische dem Charismatischen gewichen wenn es darum geht, auch Melodien und Groove einzubinden. Trotz offenkundiger Aggressivität wird der Doompunk/Postcrust der Hamburger von einer unterschwelligen Melancholie getragen, die den Songs Tiefe verleiht. Die Songs sind als Ganzes zu hören, erst dann offenbaren sie ihre Durchschlagskraft. Auch der Sänger kommt trotz aller Vehemenz etwas angepasster zu Wort, so dass insgesamt eine etwas zugänglichere Atmosphäre entsteht. KAVRILA ist damit eine Weiterentwicklung zu bescheinigen, die nicht die Wurzeln verleugnet, sondern konsequent ausgebaut wurde, um homogenere Songs entstehen zu lassen.