Retro-Rock-Band-Nr. 127.
Dass dieser Stil nicht nur in Schweden äußerst populär ist, zeigen die jungen Berliner – oder sind sie doch schon etwas älter? Hinter den Rauschebärten kann man das so schlecht feststellen.
Ein bisschen Psychedelic hier, ein bisschen Doom da – Die Formel, die schon beim Debütalbum zog, funktioniert auch auf dem Zweitwerk „Abra Kadavar“. Mittlerweile bei Nuclear Blast angekommen, ist es das was KADAVAR bieten zwar nicht allzu neu, aber trotzdem hörenswert. Mit dem straighten Uptempo-Song „Come Back Life“, dem ausladenden „Eye Of The Storm“ oder dem spacigen „Rythm For Endless Minds“ präsentiert das Trio gefällige Nummern, die schnell ins Ohr gehen und sowohl PENTAGRAM- und SAINT-VITUS-Fans als auch HAWKWIND-Anhängern gefallen sollten.
Andere mögen innovativer sein, KADAVAR wissen dafür, wie man eingängige, funktionierende Lieder schreibt. Das Ganze in ein angestaubtes Soundgewand gehüllt und fertig sind neue Songs, die so klingen als wären sie 1970 entstanden. Gerade diese „neblige“ Produktion ist es aber auch, die dem Album zu einer sehr dichten, packende Atmosphäre verhilft und es so aus dem Mittelmaß reißt.
KADAVAR imitieren den Klang der späten 60er/ frühen 70er nahezu perfekt und sollten in einem Atemzug mit HORISONT oder SPIDERS genannt werden. „Abra Kadavar“ ist, wie viele andere Veröffentlichungen in diesem Genre, kein Album, das man unbedingt in seinem Plattenschrank stehen haben muss, wenn man jedoch ein paar Euro übrig hat, wird man sich über den Kauf sicher nicht ärgern.
P.S.: KADAVAR haben in ihre Songs einige Zitate aus Klassikern gepackt. Wer sie alle findet, bekommt einen Lolli!
Trackliste:
01. Come Back Life
02. Doomsday Machine
03. Eye Of The Storm
04. Black Snake
05. Dust
06. Fire
07. Liquid Dream
08. Rhythm For Endless Minds
09. Abra Kadabra