Plattenkritik

Käfer K - Zu Verwerfende Pläne

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Release Date: 01.03.2013
Datum Review: 08.03.2013

Käfer K - Zu Verwerfende Pläne

 

 

Mit Turbostaat, Leitkegel und Captain Planet haben Käfer K nicht unprominente Konkurrenz auf dem Gebiet des Indie-Punks. Dennoch werfen die 4 Münsteraner mit "zu verwerfende Pläne", fast zeitgleich, ihr mittlerweile 2. Studioalbum auf den Markt.

Musikalisch klingt das ganze ähnlich wie ihr Vorgänger, klanglich dagegen hat sich die Band um einiges gesteigert. Die Zeiten von einem Einheitsbrei aus Bass, Schlagzeug und Gitarre, wie es bei einigen Passagen bei "Von Scheiternden Mühen" noch der Fall war, wurden hinter sich gelassen und durch klar bessere Aufnahmen ersetzt. Ein weiterer Unterschied zum Vorgänger ist die härtere Einstellung, die Käfer K bei den meisten ihrer Songs fahren. Zwar wechseln sich noch immer härtere Riffs und Schreie mit ruhigeren, emotionalen Passagen ab - nehmen jedoch in diesem Fall die härteren Parts den Hauptteil des Songs ein. Diese Punk-Attitüde spiegelt sich auch in der Länge der Songs wieder. So hat das Album mit 11 Songs nur eine Spieldauer von rund 24 Minuten.

Das Zeug groß durchzustarten haben Käfer K. Vor allem die markante Stimme von Sänger Jürgen überzeugt. Die blitzartigen Wechsel von rauen, wütenden Schreien, die teilweise an Herzensdame Frau Potz erinnern, zu emotionalen, weinerlichen, halb gesprochenen Zeilen funktionieren perfekt und sorgen so für ungeahnte, überraschende Momente, die einen in einem Gefühlswirrwarr zurücklassen.
Mit III und IV sind auch wieder zwei rein instrumentale Stücke auf dem Album und sind somit die Fortsetzung von I und II, die auf ihrem Debüt vertreten sind.
Käfer K können es durchaus mit den großen Namen aufnehmen. Das Album ist eine (fast) perfekte Mischung aus hartem Punk und ruhigem Post-Rock. Und somit wird die Serie der römischen Zahlen hoffentlich noch lange weitergehen.

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Janik E.

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Janik E. // 24 // love music. hate fascism.