Plattenkritik

Kamera - Ressurection

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Release Date: 23.02.2007
Datum Review: 06.02.2007

Kamera - Ressurection

 

 

KAMERA waren mal Robbie Williams Vorband. STOP!, wer schon hier meint genug (negatives) gehört zu haben, der kann leider beruhigt aufatmen, tatsächlich lassen sich die Vorurteile bestätigen: Austauschbarkeit, Langeweile, Plastik-Pop. Doch erstmal die harten Fakten: KAMERA sind ein weiteres schwedisches Export-Produkt, ist das Land momentan eher dafür bekannt relativ hochwertige Rockacts (MANDO DIAO, (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY etc. pp.) und (vorsicht Klischee) billige Möbel zu liefern, so werden hier 5 Synthie-Popper ins Feld geschickt, die anscheinend Matt Bellamys (MUSE) Stylezeitschrift im Abo beziehen, sich, wer hätte es geglaubt, auf die 80er berufen, statt jedoch wie der Rest der Welt GANG OF FOUR und die SMITHS, DURAN DURAN und NEW ORDER als ihre großen Vorbilder bezeichnen (vom letzteren merkt man jedoch herzlich wenig).

Ihr Debüt machten die Vorstadt-Stockholmer 2003 und waren wohl recht erfolgreich in Schweden, während hierzulande der große Erfolg noch ausblieb. Mit neuem Gitarrist und Keyboarder soll „Ressurection“ nun internationalen Erfolg bringen: die ganze Welt und noch viel weiter!

Leider klingt das ganze wie eine missglückte KILLERS Version, mit ähnlichen Methoden, aber dem fehlenden Mut zur ganz großen Geste. Mitunter werden auch Erinnerungen an die unsäglichen HELLOGOODBYE wach, die hier zum Glück so gut wie unbekannt sind. Es synthiepoppt also was das Zeug hält, inklusive Glitzerklangspielchen, und Kitsch-Sample-Geigen ( „I´m gonna be your lover“). Spaß kommt beim Opener „Lies“ auf, das ansatzweise so etwas wie Tempo, gefällige Melodie und treibende Drums vorweist, und das poppige, aber unterhaltsame „Like a drug“ (man fühlt sich halt an übertriebene Pomp-80er Stückchen erinnert). aber das war´s eigentlich auch fast. Das gesamte Album versandet bis auf kurze Momente in absolute Beliebigkeit, Musik für den Jeansladen nebenan. Einzig „Another sign of love“ gibt da Hoffnung auf Besserung. Sehr ruhig und minimal umspielt, glänzt Joakim Hjelm als fähiger Sänger und erinnert an die GORRILAZ. Können ist wohl da, nur den richtigen Stil haben die Jungs wohl nicht ganz gefunden.

Tracks:
1. Lies
2. Borderline
3. Like A Drug
4. TV-Lights
5. Love Surround Us
6. Disconnected
7. I Was Made For You
8. Talk About
9. I’m Gonna Be Your Lover
10. I Lost Control
11. Another Sign Of Love

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Dennis

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