Was soll man von einer Band wie KEANE halten? Einem Trio, welches schlicht und einfach auf Gitarren in ihrem Sound verzichtet und trotzdem in der Schublade Britische Rockmusik einen Platz gefunden hat. Obwohl KEANE in bereits bei ihrem Debütalbum "Hopes And Fears" mit den großen COLDPLAY verglichen wurden und es quasi offensichtlich ist, dass man einen Großteil der musikalischen Einflüsse aus dieser Ecke hat, setzte man mit dem ersten Streich gleich 5 Millionen Einheiten um. Hier ist nun also Longplayer Nummer zwei mit dem Namen "Under the Iron Sea" der die Frage aufwirft, ob man den Mut gefasst hat einen mutigen Schritt aus dem Schatten der übermächtigen COLDPLAY zu wagen.
Bereits bei den ersten Tönen des Openers "Atlantic" und auch im weiteren Verlauf der Scheibe ist es offensichtlich, dass KEANE den eingeschlagenen Weg weiterhin beschreiten und sich keinesfalls emanzipieren. Die Fans wird es freuen. Es erwarten einem verträumte und atmosphärische Popklänge, die maßgeblich durch Effekte und Synthies getragen werden. Neben aufwendigen Arrangements und reichlich Pomp überraschen KEANE mit einer neu entdeckten Düsterheit, die jedoch nicht die poppige Romantik der Songs untergräbt. Die Fragilität, die ein KEAN Song so leichtfüßig transportiert, macht ihn letztendlich zu etwas ganz Besonderem, welches Mädchenherzen en Masse zum schmelzen bringt. Wer also kein Problem damit hat, das KEANE wie die kleinen Brüder von COLDPLAY klingen, der wird sich mit "Under the Iron Sea" einen weiteren Silberling für die eigene Sammlung zulegen. Persönlich steh ich dann doch mehr auf das Original und kann auch bei aller Eleganz der Songs nicht den wirklichen Funken entdecken, der das kühle KEANE Feuer in mir entfacht. Insgesamt also knapp über dem Durchschnitt, mehr nicht.
Tracks
1.Atlantic
2.Is It Any Wonder?
3.Nothing In My Way
4.Leaving So Soon?
5.A Bad Dream
6.Hamburg Song
7.Put It Behind You
8.Crystal Ball
9.Try Again
10.Broken Toy
11.The Frog Prince