KEHLVIN kommen aus der Schweiz und bieten uns auf ihrem ersten Album The Mountain Daylight Time sperrige, bisweilen auch hymnische Musik, die im Großen und Ganzen in die Richtung Hydra Head und speziell Cult Of Luna geht. Zehnmal erwarten uns die tiefsten Abgründe des menschlichen Daseins in einem schleppenden und alles niederdrückendem Gewand. Teilweise betritt man selbst Sphären die fast ein wenig zu bizarr klingen für das eigene Gehör.
Neben der krank klingenden und gebrüllten Stimme des Sängers, erwarten uns aber auch geniale, voll Melancholie strotzende Momente, die meistens durch ruhige Akustik-Parts eingeleitet werden. Dennoch entsteht zu keiner Zeit Eingängigkeit beim zuhören. Hier ist die volle Aufmerksamkeit des Hörers vonnöten und passt man einen Moment nicht auf, kann man direkt vom neuen anfangen. Bei KEHLVIN handelt es sich sicher nicht um eine Band in die man sich direkt verlieben kann, denn hier ist Ausdauer und Nervenstärke extrem wichtig um den wirren, sperrigen Songstrukturen zu folgen. Folgt man der selbst angegeben Referenz mit der Hydra Head Szene, so kann man in Ansätzen erahnen was einen erwartet. Die Platte lässt einen wirklich nachdenklich und am Rande eines Depressionsanfalls in der Ecke stehen. Der Opener dieses Albums Albatross ist eigentlich schon den Kauf dieses Releases wert, denn was hier in knappen elf Minuten an wunderbaren, bis grotesken Momenten abgefeuert wird, ist wirklich groß und verdient Anerkennung. Leider sind KEHLVIN wohl für die meisten Menschen viel zu komplex, um sie überhaupt in Ansätzen nachvollziehen zu können. Ich persönlich mag die Jungs, obwohl es schon sehr schwierig ihr Debüt an einem Stück zu hören. Dennoch dürfen Freunde von Cult Of Luna zugreifen ohne enttäuscht zu werden.
Tracklist:
1. Albatross
2. John Lemon
3. How to Lie With Maps
4. Band Over
5. Frankenstein Bis
6. Fat Freddy
7. Moksa
8. The Mountain Daylight Time
9. Red Diesel Revolver
10. 1 Cabeza / 2 Brazos