Die Schweden, die haben es gut! Die können auf das dritte KHOMA Album bereits seit einigen Monaten zurückgreifen. Bei uns erscheint „A Final Storm“ erst jetzt und der Titel ist irreführend, denn alles andere als ein Sturm ist das nach längerer Auszeit dieser aufregenden Band entstandene Klangerlebnis geworden. Eher die Gefühlslage nach dem letzten Sturm wird musikalisch bewandert, wenn sich eine ruhige, emotional aufgeladene Traurigkeit einstellt. KHOMA greifen dabei auf die Unnahbarkeit COLDPLAYs, der Dreckigkeit alter THE CURE Alben und knarziger Post-Hardcore Gefühlslagen zurück und setzen dem Ganzen eine knisternde Erotik durch den Hang zum Peinlichen streifender Melodiebögen auf. Dabei lässt sich die Band aus Umeå unglaublich viel Zeit und geht äußerst geradlinig vor, vielleicht ist Lässigkeit das größte Gut im Repertoire von „A Final Storm“. Diese wird umringt mit wabernden Elektrosounds, die sich nach und nach mit den basslastigen Gitarrenparts vereinen und wie ein Specht den Baum abklopfen. Ein Sänger, der eigentlich für die Oasen der ruhigen Tristesse etwas zu hoch singt, stellt den Gegenpol des Perfekten, er will sich nicht immer auf die gleiche Ebene seiner instrumental agierenden Kollegen begeben und liegt ab und zu mal eine Nuance neben der perfekten Inszenierung. Das ist aber ein großes Plus von KHOMA, denn mit ihm im Rücken schaffen sie es, Besonders und einzigartig zu sein. Allerdings fehlt „A Final Storm“ ein alles aus sich rauslassender Gefühlsausbruch (kleinere Brüchchen sind vorhanden), denn es staut sich einiges auf im Verlauf der elf Oden und sehnsüchtig wird auf diesen einen Befreiungsschlag gewartet. So bleibt als einziger Kritikpunkt eine vielleicht etwas zu ruhige Gesamtstimmung zurück.
Tracklist:
01. Army Of One 4:53
02. From The Hands Of Sinners 4:31
03. Harvest 4:39
04. Osiris 3:06
05. A Final Storm 6:42
06. Inquisition 3:45
07. The Tide 4:43
08. All Like Serpents 4:41
09. In It For Fighting 3:51
10. By The Gallows 3:11
11. Mist 4:29