So schön und vielschichtig manche Dinge sind, so schwer lassen sie sich in Worte fassen.
Und wenn einem das dann irgendwie gelingt, hat man das Gefühl, den Kern doch nicht getroffen zu haben. Langer Rede kurzer Sinn. Nachdem ich die erste Runde KHOMA hinter mir hatte, viel mir überhaupt nichts ein wie ich das Gebotene in ein vernünftiges Review hätte fassen sollen.
Melancholie trifft auf starke Melodiebögen und wird von einer einzigartigen
Stimme, für die Jan Jamte verantwortlich ist, unterstrichen, eingewickelt und erhoben. Mal etwas rockiger mit kurzzeitigen Ausbrüchen. Mal schlicht und einfach ohne große Schnörkel ziehen die Songs dem geneigten Zuhörer direkt in ihren Bann und lassen den Spannungsbogen immer gespannt.Um dem geneigten Zuhörer ein paar vergleiche zu bieten muss ich leider mit großen Namen Um mich werfen. Irgendwo zwischen Tool und Radiohead mit einer Nuance Ours für die ruhigen und besinnlichen Momente und Muse für die rockigen Kanten trifft es wohl am ehesten. Was KHOMA noch einen zusätzlichen Reiz gibt, ist das ausgefeilte textlich Konzept das hinter der Platte steckt, denn Themen wie Sexismus, Feminismus und alternative Politik finden sich selten in der modernen Rockmusik. Um alles auf einen Punkt zu bringen und um das Ganze nicht unnötig in die Länge zu ziehen. KHOMA haben mit Second Wave eine eingängige und unglaublich tiefgründige Platte eingespielt, die nicht zu letzt durch das Gesamtkonzept und dem Können der Musiker aus der Masse der aktuellen Releases raussticht und in jede gut sortierte Musiksammlung mit Anspruch gehört.
Release: 31. März 2006