Die Geschichte der KILIANS ist ziemlich schnell ziemlich steil nach oben gegangen. Eine kleine noch minderjährige Band aus der Weltstadt Dinslaken landet anno 2007 den Coup und wird vom Fleck weg direkt von Universal unter Vertrag genommen. Zu verdanken hatten sie dies damals vermutlich nicht wenig THEES UHLMANN der sie sozusagen entdeckte und mit TOMTE auf Tour nahm, sie einige zeitlang managte. Sie eröffneten Stadionkonzerte von COLDPLAY und lieferten Filmmusik. Nach der Trennung von Universal erscheint es nun nur die logische Konsequenz zu sein, dass die KILIANS nun beim GRAND HOTEL VAN CLEEF in Erscheinung treten.
Und wie klingt das ganze nun? Man fragt sich beim ersten und mehrmaligen Hören, ob das nun eine "The" Band aus Großbritannien oder aus Schweden sein soll. Sie mixen auf jeden Fall das Stampfen der Insel von Teatime und Queen mit der auflösenden Melodiösität der enge Hosen Musiker aus dem Land der Elche. Nichts wirklich Neues also. Die Platte geht nur schwer ins Ohr. Zwar stimmen die Zutaten, dennoch misst man ein wenig das Feuer unterm Hintern. Es will auch nach mehrmaligem Hören nicht so recht zünden. Vielmehr dümpeln die KILIANS so vor sich hin, teilweise etwas zu nöhlig, die Gitarren nicht kraftvoll genug. Die Tanzbarkeit lässt sich zweifellos anzweifeln. Eine Band für nebenbei, THE STROKES in weichgespült. Und für eine langsame Band ist der Sound auch nicht ausgefeilt genug, die Gitarren mäandern in sich wiederholenden Endlosschleifen vor sich hin und der Sänger klingt als würde er vor Gram jederzeit hinter dem Mikro im Boden versinken. Zu den Texten passt das auf jeden Fall. Da suchen sie nach Pausen, nach der Stopptaste, nach dem guten Gefühl und dem Ausstieg aus dem Hamsterrad. Andere Bands ziehen da brachial und rotzig die Notbremse, gerne auch ungehobelt und rau, doch die KILIANS liegen am Boden und aalen sich in stiller Verzweiflung. Etwas von einfallslosen klassischem Indie kommt einem in den Sinn.
Kleiner Lichtblick auf der Platte sind definitiv "In It For The Show" als aufregendste Nummer. Auch "Walk Behind" startet vielversprechend und weckt kurz die Aufmerksamkeit mit Rhythmuswechsel und atypische intonierten Indiegitarren, doch es reicht kaum aus, um diese Platte auf ein aufregendes Level zu heben. Es lässt lediglich hoffen, dass sie diese Lichtblicke selbst erkennen und für das nächste Ding auszuschöpfen wissen...
Tracklist:
1. Start Again
2. Dirty Love
3. Do It Again
4. Not Today
5. In It For The Show
6. Felony
7. Never Go To Work Again
8. Coconut
9. Places
10. You See The Devil
11. Walk Behind
12. Just Like You
13. (Hidden)