Kind im Magen? machen, von melodischem Punkrock inspirierte, solide, deutsche Rockmusik. Warum man, um sich als Band vorzustellen, allerdings nur einen Song auf diese Scheibe presste und ansonsten mit mehr oder weniger überflüssigem Video und Fotokram daherkommt ist mir schleierhaft. Was mich als Hörer interessiert ist die Musik und nicht ein völlig albernes, auf Video gebanntes Interview in dem die Bandmitglieder verraten, dass sie ein genaues Konzept davon haben, was sie auf der Bühne anziehen wollen. Für mich wäre das eher ein Grund Abstand von Kind im Magen? zu nehmen. Da nützt es auch nichts, dass ständig erwähnt und betont wird, dass das ganze von Claus Grabke (Sänger beiThumb, Alternative Allstars und Skateboardgott) aufgenommen wurde. Der hat bei Stadt im Winde zwar gute Arbeit geleistet, verspielt jedoch gerade seine Credibility als Moderator von Titus TV und hilft damit vielleicht eher das Kleidungskonzept der Jungs zu erweitern. Die kriegen jetzt bestimmt Rabatt.
Bevor mich nun die drei Fanclubs der Band, auf die ebenfalls eindeutig hingewiesen wird, mit bösen Kommentaren überhäufen, möchte ich noch sagen, dass Stadt im Winde schon beweist, dass Kind im Magen? musizieren können und ein Gespür für gute Melodien haben. Sich vorzunehmen, besser und erfolgreicher als jede deutsche Rockband zu werden und das auch noch im Videointerview an die große Glocke zu hängen, halte ich allerdings für ein wenig fragwürdig. Die im Bandinfo angeführte Inspiration Punkrock greift bei solchen Aussagen eher nicht mehr und eine MCD randvoll mit Computerkram zu packen hilft da ebenfalls nicht weiter. Das ist berechnender mainstream Pop par excellence.