King Mob war einst der Name für eine radikale Künstlergruppe aus London mit anarchistischen Tendenzen, mit dem Ziel einer proletarisch-sozialen Revolution. Das Londoner Quintett um Sänger Stephen W. Parsons, erpicht darauf den „Spirit of 69“ wieder aufleben zu lassen, scheint daher diesen Namen als äußerst passend für ihre Rock´n´Roll-Kombo gefunden zu haben. Aber wer sind KING RIOT, die so geilen Oldschool-Rock spielen und dabei dennoch vollkommen zeitlos klingen? Die Namen der Künstler würde man auch im Rock´n´Roll Book of Fame finden, sofern es denn eines gebe: Parsons war einer der SNIPS, drummer Martin Chambers spielte bei den PRETENDERS, Glen Matlock zupfte seinen Viersaiter schon bei den FACES, IGGY POP und den SEX PISTOLS. Chris Spedding zeigte sein Gitarrentalent bei Künstlern wie ELTON JOHN, PAUL McCARTNEY oder ROXY MUSIC. Ja, man kann es sich denken: Die Herren sind etwas älter, haben jedoch einen jungen (mir bis dato nicht bekannten) Gitarristen an ihrer Seite: Sixteen, der definitiv der Posing-King bei den Rock-Rentnern ist.
Die Einflüsse die genannt werden sind Jimmy Page (LED ZEPPELIN) und Duke Ellingon (bekannter Jazz Bandleader) und die werden auch sehr, sehr gut verarbeitet, wobei ich hier auch noch ein bisschen THE DOORS raushöre, einen Hauch B.B.KING, THE CLASH (liegt vielleicht an Axtmann Sixteen) und vielleicht ein bisschen THE ROLLING STONES. Das ganze ergibt eine wunderbare Mischung, mit Highlights wie dem Opener „Love of High Renown“, was derbe nach JOHN LEE HOOKER klingt. Rockt derbe! „Who´s Chasing Who“ oder „American Slaves“ stehen dem in nichts nach. Ein bisschen dröge finde ich „Chapel of Love“, findet dann das bessere Pendant in „Secret Song“, wie ich finde. „I Was There“ ist mit Abstand mein Lieblingssong auf der Platte.
Insgesamt in sehr solides Blues-Rock-Package, das einfach sehr englisch klingt. Das ist wohl auch so gewollt, kommen die Protagonisten doch aus dem UK ihrer Majestät. Es hat einige geile Momente, ist aber nichts, was ich als Dauerrotation in meinem Player laufen lassen würde. Eignet sich aber sehr gut für lange, entspannte Autofahrten, Grillparties und Wasserpfeiffenparties. Keine Ahnung ob es letzteres gibt, da ich keine Wasserpfeiffe mag, aber vor meinem geistigen Auge sehe ich einfach Leute in einem rauchgeschwängerten Raum in einem Kreis sitzen und lautstark diskutieren. Wobei es darum geht, vielleicht um „China Waters“.
Cooles Ding, bekommt
6 Punkte.
Linc
Tracklist
1. Lover Of High Renown
2. Who's Chasing Who
3. Va Vah Woom
4. Secret Song
5. American Slaves
6. Chapel Of Love
7. I Was There
8. Make That Call
9. China Waters
10. Selene Selene
11. King Mob