Das deutsche Thrash Metal Flaggschiff KREATOR läuft vier Jahre nach Enemy Of God erneut zum großen Kampf gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt aus. Und das ist nach etlichen Rotationen von Hordes Of Chaos auch gut so! Bereits totgesagt, erneuerten sich die Essener 2001 mit ihrem fulminanten Thrash Comeback Violent Revolution, da sie nicht mehr nur auf Veränderung, sondern auf Geschichte setzten. Ihre eigene versteht sich, als eine der ältesten, besten und kompromisslosesten Thrash Metal Bands weltweit besannen sie sich ihrer Tugenden und packten ihren Stil in ein modernes Gewand. Ein Hauptgrund der damals wiedergewonnenen Stärke war die Rekrutierung des relativ unbekannten Gitarristen Sami Yli-Sirniö, der mit seinem Gitarrenspiel den Sound verfeinerte und dem KREATOR Material seinen tief im Metal der 80er Jahre verwurzelten, aber sehr modern anmutenden Stempel aufdrückte. So auch auf Hordes Of Chaos, denn die Gitarrenarbeit gehört im Thrash Metal Sektor zum besten, was die letzten Jahre erschienen ist. Das neue Album ist eine Schnittmenge aus dem etwas verspielteren Violent Revolution und dem Hassbatzen und direkten Vorgänger Enemy Of God. Rübe-ab-Riffs, die Schädel spalten, Aggression und Biss treffen auf differenziertere und groovende Klänge, die die überwiegend brutale Ausrichtung immer wieder in harmonischere Häfen locken. KREATOR haben bei der Produktion von Hordes Of Chaos keinen sicheren Hafen angesteuert, sondern nahmen sich mit Moses Schneider einen im Metal relativ unbekannten Produzenten (der Mix oblag Colin Richardson). Dieser veredelte bereits Alben für die BEATSTEAKS und TOCOTRONIC, aber für den Feinschliff von härteren Gangarten war er noch ein unbeschriebenes Blatt. Auch spielte die Band seit dem Pleasure To Kill Album die Basistracks live im Studio ein, um eine 100%ige Bühnentauglichkeit des Materials zu erlangen. Dies alles zeigt, dass KREATOR nie auf Nummer sicher gehen und sich stetig weiterentwickeln beziehungsweise neue Ufer ansteuern wollen. Und das Ergebnis dieses Kurses ist auf den Punkt gebracht grandios, da immer die Songs, nie die Produktion im Vordergrund stehen, dennoch ist mächtig Dampf in den Kesseln und das Schiff drückt sich kurshaltend durch die hohen Wellen. Da auch auf Hordes Of Chaos Sänger/Gitarrist Mille Petrozza seinen fiesen, immer neben der Spur liegenden und völlig eigenständigen Senf auf die Hartwurst streicht, ist nicht nur ein Markenzeichen und Gütesiegel der Band, sondern das Sahnehäubchen auf der Thrash Torte. KREATOR stehen 2009 für herausragenden Thrash Metal und sind eine der wenigen deutschen Bands, die das Prädikat Weltklasse verdient haben.
P.S.: Alle, die etwas anderes behaupten, haben keine Ahnung. So einfach ist das manchmal...
Tracklist:
01. Hordes Of Chaos (A Necrologue For The Elite)
02. Warcurse
03. Escalation
04. Amok Run
05. Destroy What Destroys You
06. Radical Resistance
07. Absolute Misanthropy
08. To The Afterborn
09. Corpses Of Liberty
10. Demon Prince