Plattenkritik

Kvelertak - Meir

Redaktions-Rating

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Release Date: 02.04.2013
Datum Review: 20.05.2013

Kvelertak - Meir

 

 

Jaja, vieeeeeeeel zu spät, ich weiß. Aber wenn das von mir eigentlich geschätzte FUZE Magazin die neue KVELERTAK als "enttäuschend" bezeichnet, muss ich zumindest mit ein paar kurzen Sätzen meiner Verwunderung über diese Bewertung Ausdruck verleihen. Nutzt ja nichts.

Wer "Meir" langweilig findet, sollte sich besser eingestehen, dass er KVELERTAK nie wirklich wegen ihrer Musik mochte. Sondern eher, weil da eine Band aus dem Nichts kam und mit ihrem sehr eigenen Sound und gigantischen Live-Auftritten plötzlich in aller Munde war. Anders ist es einfach nicht zu erklären, denn mit "Meir" haben die Norweger ihren Sound nicht wirklich verändert, sondern einfach nur perfektioniert. Fehlen jetzt die Ecken und Kanten?! Nix da! Ist man Hit lastiger geworden?! Auf jeden Fall! Dabei setzt die Band voll und ganz auf alte Stärken und zeigt, dass sie diese auf allen Ebenen ausgebaut hat. Punk 'n' Roll mit der gewohnten Black Metal Schlagseite oder umgekehrt - je nachdem. So klingt keine andere Band. Das sich langsam erhebende "Apenbaring" dürfte der großartigste Rock-Opener seit TURBONEGROs "The Age Of Pamparius" sein. Ein Wahnsinn. Mit "Spring Fra Livet" folgt das nächste Highlight. Die drei (!) Gitarren flirren um die Wette, die Drums peitschen den Song gnadenlos voran und Erlend Hjelviks kratziges Gekeife kommt sogar eine Ecke kraftvoller daher, als noch auf dem gefeierten Debüt. Hymnisch - anders kann man es nicht nennen. Was folgt ist ein Berg an Hits, der ohne Atempause alles in Grund und Boden rockt. Ja, Kurt Ballou hat den Live-Charakter der Band gut eingefangen. Egal, ob Sing-A-Longs ("Evig Vandrar"), Black Metal Blastbeats ("Nekrokosmos"), große Hooks ("Undertro"), augenzwickernde Guns n' Roses Soli ("Bruane Brenn") oder einfach nur nach Schweiß und Lederjacke stinkende Gute-Laune Rock-Parts - KVELERTAK beweisen auf "Meir", dass sie nicht nur gewaltig Hummeln im Arsch haben, sondern vor allem unglaublich gute Musiker sind.

Für mich ist "Meir" bisher das musikalische Highlight eines Jahres, das bisher schon rekordverdächtig viele gute Alben zu bieten hatte. Mit "Tordenbrak" und der Party-Abrissbirne "Kvelertak" hebt sich die Band zwei Überhits für den Schluss auf. Perfekte Dramaturgie. Auch an dieser Stelle haben KVELERTAK alles richtig gemacht. Dafür kann es nur 9 Punkte geben - mindestens.

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Sascha

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http://www.shocksmusic.bandcamp.com