Bei einem John Dyer Baizley (BARONESS) Cover besteht die Neigung, auch auf qualitativ ansprechende musikalische Umsetzung zu schließen. Schließlich wurden Alben von SKELETONWITCH, PIG DESTROYER und DARKEST HOUR von seiner künstlerischen Ader befruchtet. Tatsächlich kann auch bei Static Tensions eine solche Neigung ausgelebt werden. KYLESA aus Savannah, Georgia, scheinen ihren Sound endlich gefunden zu haben, den sie aussagegemäß auf ihren Vorgängeralben vergeblich suchten (obwohl diese alles andere als schlecht waren). We are a little bit metal, a little bit rock, a little bit of this and a little bit of that äußert sich Laura Pleasants (Gitarre / Vocals) zum vierten Album, um weiter auszuführen, auch Death Metal tuning und melodische als auch psychedelische Einflüsse zu besitzen. Auf jeden Fall kann die Richtung nicht klar umrissen werden, denn KYLESA entziehen sich einer punktegenauen Beschreibung. Super heavy und tonnenschwer sind auf jeden Fall die Riffs, die dreckig wie der Wüstensand die Ohren vernageln. Dazu die Zweiteilung der Stimmen (auch Gitarrist Phillip Cope bedient sich des Mikros), die einerseits einen leicht durchgeknallten, manchmal Angst einjagenden und andererseits einen lieblichen Touch aufbieten. Auszeichnen kann sich die auf der Bühne mit zwei Schlagzeugern agierende Band aber vor allem dadurch, das bei dem zelebrierten Psych-Sludgecore mit MASTODONschen und NEUROSISchen Einschlägen catchy Songs herausgekommen sind, die, sowohl von den drogengetränkten sechziger Jahren als auch von der Gegenwart besamt, sofort Rückschlüsse auf KYLESA und deren Verständnis von harter, dunkler Musik zulassen. Mit anderen Worten haben sie sich mit Static Tensions in einem dicht besiedelten Genre nach oben gebuddelt und werden sich dort aufgrund ihrer Konturen und ihrem musikalischem Wiedererkennungswert festbeißen.
Tracklist:
1. Scapegoat
2. Insomnia For Months
3. Said and Done
4. Unknown Awareness
5. Running Red
6. Nature's Predators
7. Almost Lost
8. Only One
9. Perception
10. To Walk Alone