Vertrackter, detailverliebter Indie-Pop mit jeder Menge Party-Hymnen im Gepäck - LEONIDEN sagen 1 ½ Jahr nach ihrem selbstbetitelten Debütalbum Hello „Again“.
So richtig ruhig war es um die Kieler Band seit ihrem Debüt-Album 2016 nur selten. Kaum eine Stadt, kaum ein Festival das im letzten, wie vorletzten Jahr ohne LEONIDEN auskam. Doch neben Bühnen, Bussen und Back-Stage Bereichen haben es die fünf auch noch ins Studio geschafft, um Album Nummer Zwei aufzunehmen – „Again“.
„Again“ ist die (fast) zu erwartende Weiterentwicklung des selbstbetitelten Debüt-Albums der Kieler. Die Spielfreude, die eingängigen Ohrwürmer, sowie die Liebe zum Detail sind geblieben,… damit aber auch die noch immer weit geöffnete Effektkiste.
Auch bei ihrem zweiten Album schrecken LEONIDEN nicht vor Pop-Elementen und großen Gesten zurück. Im Gegenteil. Kinderchöre, Streicher und Claps untermalen fast bei jedem Song den Indie-Pop-Rock-LEONIDEN-Kopfstimmen-Sound. Die Kieler haben keine Angst davor zu dick aufzutragen, schaffen es dabei aber irgendwie dennoch ihren alten DIY-Hardcore-Charme zu bewahren (wenn auch (teilweise) unter einer dicken Portion Effekten versteckt).
Ein zentrales Thema des Albums ist Angst. Verlustängste, Angstzustände, die Angst zu Scheitern und Depressionen bilden das Schlüsselthema des Albums. Alles verpackt in fast widersprüchlichem, partytauglichem Indie-Pop.
Die Band rund um Ex-TROUBLE ORCHESTRA und ZINNSCHAUER Sänger Jakob Amr vereint noch immer Indie mit Hardcore, Emo, Techno, Pop und Rock, schafft es mit „Again“ aber besser, diese zu ihrem eigenen „LEONIDEN-Sound“ zu vereinen. Genre-Mix und D.I.Y. = LEONIDEN.
Das zweite Album der Kieler macht dabei da weiter, wo das Debüt-Album aufgehört hat. Statt großen Veränderungen wurde nur minimal an verschiedensten, kleinen Stellschrauben gedreht. So kommt „Again“ mit zehn Songs im Vergleich zu seinem Vorgänger zwar (zwei Lieder) kürzer daher, wirkt Alles in Allem aber runder. Keine Lückenfüller, stattdessen wird sich auf das Wesentliche reduziert. Jeder der Songs hat seine Daseinsberechtigung und weiß auf seine ganz eigene Art und Weiße zu überzeugen.
„Down The Line“ kommt ganz ohne Falsett Töne aus und somit kantiger und rockiger daher, während „Kids“ mit seinem eingängigen, poppigen Party-Refrain zu überzeugen weiß. „One Hundred Twenty-Three“ blüht erst ab Minute 1:49 richtig auf und lässt zu MEUTE-artigen, handgemachten Techno-Sounds die Hüften kreisen.
Alles beim Alten. Nur besser.