Weltweit kratzen sich Trompeten-Junkies und Skatepunk-Revoluzzer den Kopf blutig. LESS THAN JAKE gehen lieber auf endlose Tour, veranstalten Burrito-Challenges oder - ach ja - veroeffentlichen wie aus dem Nix ein genial frisches, befreiendes und sommerliches Lebenszeichen namens "Sound The Alarm".
So knapp die EP mit seinen sieben Beitraegen in zwanzig Minuten erscheint, umso gewichtiger und punktierter kommt das Material darauf ums Eck: LESS THAN JAKE haben die Revolutionsmomente unlaengst hinter sich und feilen hoechstens noch am eigenen Erbe. Deswegen (oder dennoch) sind "Bomb Drop" oder der eroeffnende Titelsong schlicht dressed to kill, beeindrucken mit Quali- statt Komplexitaet und tun alles dafuer, um sofort als LESS THAN JAKE erkannt und geliebt zu werden. Die Choere, die Melodieboegen, die Tempi - yep. Naiv oder bodenlos klingt das noch lange nicht. Besonders nicht, wenn "Whatever The Weather" in tiefenentspannter "The Science of Selling Yourself Short" Kerbe herumbohrt oder "Years of Living Dangerously" nicht nur Dank Chris DeMakes' wunderbar bruederlicher Stimme die eigentlich letzte Runde des Abends nachschenkt. Reggae, Pop, ein quietschend-aufgeweichter Gitarrensound - mehr braucht der Fuenfer aus Gainesville, Florida nicht um bis ins Detail zu begeistern. Wer braucht Alben, wenn es Hitdichten wie die von "Sound The Alarm" gibt? Und wer braucht verkrampfte Blaeser-Punkbands, wenn es und solange es LESS THAN JAKE gibt? Geheimtipp: Den Flaschenoeffner nicht verlieren und die Repeat-Taste gleich beim ersten Durchhoeren mit einem optimistischen Grinsen betaetigen.