Es nötigt schon ein wenig Respekt dafür ab, dass ØL, die Band, deren Namen Schreibsklaven ohne schwedische Tastaturen und Muße kontextsensitive Hilfe zu benutzen, nur dank Copy/Paste schreiben können, seit über 10 Jahren praktisch ohne Ausnahmen stoisch ihr Programm durchzieht.
Bowie würde über ein solches Festhalten nur müde lächeln, aber es gibt ja auch genug andere Beispiele. Immerhin ziehen PEARL JAM ebenfalls seit Jahren ihr Ding durch und Neil Young spielt sich selbst zufolge nur einen einzigen Song.
Aber was für einen.
Bei ØL hingegen ist die Sache klar. Es gibt melancholischen Alternative Rock, der im Stadion ebenso gut kommt, wie als Hintergrund für dramatisch-romantische Momente aller Art. Da wird dann mit No Need To Cry im Falsett tröstlich (und durchaus gut) gerockpoppt, mit Doing Yours eine kleine Emorock Nummer eingeschoben mit Herzschmerzzeilen wie Today I fade away und Ive got nothing more to say und allem was dazu gehört, und dann die große Überraschung: Stay, die Schmacht-Ballade, die frappierend an THE CALLINGs (diese furchtbaren Charts-Rocker, die 2002 junge Mädchenherzen höher schlagen ließen) Wherever You Will Go erinnert. Das macht jetzt alles nicht unbedingt besser, aber freut Nostalgiker, Masochisten und junge Mädchen gleichermaßen. Und das ist doch schon mal etwas.
Weniger peinlich ist da schon eher You Are Here, das der Banddevise, die Musik solle runtergehen wie Öl dann doch noch einen freundlichen Anstrich verpasst. Ansonsten gibt es weitere modern gitarrenlastige Schmachtfetzen, die auch Geigen nicht außen vor lassen wollen, und das schon seit Mitte der 80er. Man möchte fast visionär sagen. Fast.
1.Hope
2.No Need To Cry
3.You Are Here
4.Doing Yours
5.One Hey, One Ho
6.Wherever
7.Stay
8.Train To Nowhere
9.Away From Home
10.Lets Talk