Hardcore auf Spanisch? Klingt komisch, funktioniert aber super zumindest beim Miami-Fünfer LA VIEJA GUARDIA.
Hardcore stand seit jeher für die Verkörperung einer gewissen Attitüde, nicht selten auch für ein gewisses Maß Lokalpatriotismus. Bei LA VIEJA GUARDIA sind es da vor allem die kubanischen Wurzeln, aber auch wie man in Pressemitteilungen zu Wort gibt die der Miami Hardcore-Szene. Selbst sieht man sich dabei vor allem als Verfechter des Sounds der späten 80er; klar also, dass LA VIEJA GUARDIA die Oldschool, dabei aber auch die Youth Crew vertreten. Ihre selbstbetitelte, dabei übrigens überraschend gut produzierte EP ist somit einfachstes, kurzweiligstes Material, welches seine eigene Identität vor allem aus den exotischen, aber vor allem lyrischen Wurzeln zieht.
Und qualitativ? Zweckerfüllend. LA VIEJA GUARDIA müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, ihnen würden die wirklichen Hits, die wirklich großen Momente fehlen. Spaß machen sie dann irgendwie aber dennoch; einfach, weil das oft betonte Herzblut noch deutlich rauszuhören ist; aber auch, weil man sich stets auf einem immerhin soliden Niveau bewegt.
Das heißt unterm Strich: Hardcorefloskelnkatalog durchgecheckt, mit eigener Herkunft konfrontiert; dabei aber immer gut gespielt. Die nächsten HAVE HEART? Ganz sicherlich nicht, aber ganz sicherlich der lokalen Fanscharr genugtuend.
Tracklist:
1. Pa' La Calle
2. Entre Hermanos
3. Moyugbaache
4. Hialeah Deathstomp
5. Descarga Violenta