Never change the winning team dachten sich die Mailänder von LACUNA COIL und machten genau da weiter, wo sie mit den Vorgängeralben aufgehört haben. Die nur noch unter der Lupe durchschimmernde Härte wurde vom Pop abgelöst, die Synthies bekommen immer mehr Geltung und langsam aber sicher ist der ehemalige Fels rund geschliffen. Interessant ist höchstens noch die Tatsache, das Frontdame Cristina Scabbi relativ uninspiriert singt und fast wie eine rockende Kylie Minogue klingt. Etwas mehr freischaufeln kann sich ihr Gesangspartner Andrea Ferros, der wohl wegen Christinas Lustlosigkeit mehr Gesangsanteile bekam und sogar an die Refrains gelassen wurde. Akzente kann er aber auch nicht setzen. Weiterhin muss konstatiert werden, dass LACUNAL COIL manchmal wie LINKIN PARK (I'm Not Afraid ist vom Original kaum zu unterscheiden) und EVANESCANCE klingen, selten authentisch sind und nur die oberen Chartregionen beim Komponieren im Geldbeutel gefühlt haben dürften. Das fünfte Album Shallow Life ist damit ein kalkulierter Angriff auf den Kommerz und es gibt Gruppen, die es in der Vergangenheit geschafft haben, dieses Angriff mit kraftvollen Rocksongs in das Ziel zu tragen. LACUNAL COIL werden nicht zu diesen gehören.
Tracklist:
01. Survive
02. I Won't Tell You
03. Not Enough
04. I'm Not Afraid
05. I Like It
06. Underdog
07. The Pain
08. Spellbound
09. Wide Awake
10. The Maze
11. Unchained
12. Shallow Life