Düsterer Poprock oder DIE ÄRZTE treffen sich mit RAMMSTEIN in einem romantischen französischen Hotel, um dort in Kooperation eine Platte aufzunehmen. So in etwa könnte man „Vitamin“ das neue Album der osnabrücker Band LaminiusX musikalisch beschreiben.
Leider wirkt diese Mischung aus deutschen, französischen und englischen Texten nicht sehr harmonisch, da kann man sich auch mit noch so sozialkritischen Themen beschäftigen, diese gehen in diesem Sprachchaos eher unter. Auch den im Pressetext angekündigten „olympiareifen Sprung in die erste Rock-Liga“ suche ich bei diesem Werk vergebens. Eher findet man ein Sammelsurium an altbekannten Elementen weitläufig bekannter Bands. Wobei jedoch etwas düstere ÄRZTE die für mich treffendste Beschreibung wäre. Von Eigenständigkeit oder Innovation ist auf diesem Output nämlich außer vielleicht der Einwurf französischer Textpassagen nichts zu hören. Sicher beherrschen die Herren ihr Fach und liefern ordentliche Musik ab, doch ist das ordentliche Spielen von Instrumenten, ein passabler Gesang und das Schreiben von Texten nicht alles was Musik ausmacht. Ohne etwas Persönlichkeit oder etwas Eigenem wirkt diese nur Leer und erreicht den Hörer nicht. So geschieht es mir leider auch bei „Vitamin“. Viel zu oft wird man einfach an andere Bands erinnert und vom Album bleibt nichts eigenes zurück.
Doch wer sich an dieser Tatsache nicht stört, auf DIE ÄRZTE und Konsorten steht und sich auch gerne mal auf französisch beschallen lässt, kann ruhig einmal ein Ohr riskieren, denn LaminiusX machen trotz allem ganz solide Musik, die wahrscheinlich gerade durch ihre Ähnlichkeit zu anderen Künstlern ihre Liebhaber finden wird.
Tracklist:
01. Almost Stars
02. Mehr Licht
03. Erreur de L'histoire
04. Meins
05. Trauma
06. Viel zu jung
07. Ton Secret
08. Macht
09. Vitamin
10. Denken ist schwer